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Johann Saathoff
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Frage von Philipp M. •

Wie stehen Sie und die SPD-Fraktion zu den fossilen Plänen von Frau Reiche? Insbesondere interessant: Küstennahe Offshore-Anbindung und Strompreiszonen als mögl. Lösungen und Einsparungen.

Moin Herr Saathoff,

im von Frau Reiche in Auftrag gegebenen „Monitoringbericht zum Start der 21. Legislaturperiode“ [Quelle 1] wird auf Seite 47 ein voraussichtlicher Bruttostromverbrauch von 520 – 900 TWh prognostiziert.

Frau Reiche selbst geht, sehr konservativ, von 600 – 700 TWh aus [Quelle 2].

Wie bewerten Sie die folgenden Vorschläge des Monitoringberichts:

- Küstennahe Offshore-Anbindung (H₂-Erzeugung an der Küste)

- Unterschiedliche Strompreiszonen (was den Wirtschaftsstandort Norddeutschland besonders stärken könnte)

- Ausbau von Großbatteriespeichern

[1]: https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Publikationen/Energie/energiewende-effizient-machen.pdf?__blob=publicationFile&v=20

[2]: https://www.bundeswirtschaftsministerium.de/Redaktion/DE/Downloads/J-L/klimaneutral-werden-wettbewerbsfaehig-bleiben.pdf?__blob=publicationFile&v=24

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Antwort von SPD

Sehr geehrter Herr M.,
vielen Dank für Ihre Frage. Ich habe selbst in den Koalitionsverhandlungen in der Arbeitsgruppe Energie & Klima mitgewirkt und beobachte die Energiepolitik nach wie vor. Es ist generell schwierig, einzelne Maßnahmen zu bewerten, da sich durch jede Maßnahme stets Auswirkungen in anderen Bereichen ergeben. Das Zielsystem sollte möglichst effizient, sicher und natürlich umweltfreundlich sein. Diesem Leitgedanken müssen sich die verschiedenen Maßnahmen unterordnen. Eine Wasserstofferzeugung mittels Strom von Offshore-Windkraftanlagen halte ich grundsätzlich für sinnvoll. Der Wasserstoff kann dann über das noch zu errichtende Wasserstoffnetz verteilt werden. Das Gutachten geht zwar nicht auf das Thema Stromgebotszonen ein, ich habe aber schon immer gesagt, dass wir eine Aufteilung nicht pauschal ausschließen sollten. Es ist vor allem interessant zu beobachten, ob Deutschland noch wirksame Maßnahmen zur Vermeidung der Aufteilung ergreifen kann. Bei den Großbatteriespeichern geht es im Wesentlichen um die Frage, ob Investoren entsprechende Gewinnaussichten sehen. Ich gehe davon aus, dass wir in Zukunft auch vermehrt Großbatteriespeicher im System sehen werden.
Mit freundlichen Grüßen
Johann Saathoff

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