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Frage von Dustin L. •

Frage an Joachim Pfeiffer von Dustin L. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Dr. Joachim Pfeiffer,

mich beunruhigt eine ganz andere Situation davon wurde bis jetzt nicht nicht gesprochen.

Es geht um die Trittbrettfahrer die aus Spaß einen Amoklauf ankündigen, mittlerweile muss ich mit erschrecken feststellen das es immer mehr Jungendliche gibt die im Netz damit rumprahlen oder sogar auf Bänken an Schulen sowas ankündigen!! erst heute erfuhr ich im Radio:

Amokdrohung? Solinger Humboldt-Gymnasium in Aufregung Farbschmierereien sorgen am Humboldt-Gymnasium in Solingen im Moment für Aufregung. Es geht um eine vermeintliche Amokdrohung, die Telefone der Schule stehen seit Freitag nicht mehr still. Laut Schulleitung haben vor einer Woche unbekannte Jugendliche Hakenkreuze und die Drohung auf eine Bank geschrieben.

Haben sie da ein patentrezept gegen solche Leute vorzugehen? sollte es nicht ein neues gesetz verarbschiedet werden das Bürger die sowas auch nur zum spaß sagen die volle härte des Gesetzes abbekommen?

Mich beunruhigt es ziemlich das solche Drohung zur Mehrheit werden und viele sehen das nur als Spaß an weil sie es cool finden. Wie soll ich mich als Bürger verhalten wenn ich sowas im Internet lese?

gleich der Polizei sowas zu melden oder drüber hinweg sehen, den die meisten sagen immer da Passiert doch eh nicht und ich halte diese Einstellung für sehr fatal und bessorgniss eregend, sollten Schüler nicht in Schule darauf sensibilisiert werden solche aussagen sehr ernst zu nehmen?

Fakt ist das jedesmal wenn sich eine schreckliche tat ereignet sich tausende von diesen Trittbrettfahrer sich tummeln, da werden schulen einfach evakuiert weil einer sowas angekündigt hat... welche Möglichkeiten sollte es nach ihrer Wahl geben gegen sowas vorzugehen.?

Es kann und darft nicht sein das Schüler Angst haben in die Schule zu gehen, durch solche Fehlalarme!

Mit freundlichen Grüßen

Dustin lessner

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Lessner,

Sie haben völlig Recht, das ist ein sehr beunruhigendes Geschehen, auf das wir großes Augenmerk richten müssen. Ich halte es für ganz wichtig, dass auf alle Anzeichen für potenzielle Amokläufe, sei es durch Worte, Verhalten oder auch Internetankündigungen, reagiert wird. In welcher Form das geschieht, entscheidet der Einzelfall. Gerade Schüler, die unmittelbar mit potenziellen Tätern in Kontakt stehen, sollten unbedingt dafür sensibilisiert werden. Verhält sich der Kumpel plötzlich anders? Zeigt er Anzeichen von Depressivität oder äußert er ungewöhnliche gewalttätige Absichten? Schüler sollten sich bei Zweifeln an eine Person ihres Vertrauens wenden, das können Lehrer sein, das können die eigenen Eltern oder die Eltern des betroffenen Mitschülers sein. Das betrifft nicht nur potentielle Amokläufer, sondern auch die Trittbrettfahrer. Denn inwieweit Drohungen nur coole Prahlerei oder bitterer Ernst sind, wer vermag das auf Anhieb zu unterscheiden?

Wir sind uns absolut einig darin, sehr geehrter Herr Lessner: es kann und darf nicht sein, dass Schüler mit Angst in die Schule gehen. Wir wollen alles dafür tun, den Schülern diese Angst zu nehmen. Ein Patentrezept hingegen gibt es nicht und wird es nicht geben. Wichtig sind Anlaufstellen für Jugendliche, die Hilfe benötigen. Hier müssen wir die Frage stellen, wie wir präsenter sein können mit Hilfsangebo­ten, mit einer Anlaufstelle im Netz – im übertragenen Sinne so etwas wie 110 im Netz –, damit sich die Ju­gendlichen, wenn sie in Not sind, an jemanden wenden können. Die Bundeskonferenz für Erziehungsberatung bietet als konkretes Unterstützungsangebot für Jugendliche und Eltern eine Onlineberatung und Gruppenchats im Netz an, weil hier die Schnittstelle zwischen der Welt des Inter­nets und der Lebenswelt von Jugendlichen einerseits und den Angeboten von Erziehungsberatung und Jugendhilfe andererseits zu sehen ist (siehe www.bke.de ). Auch Kri­senpläne an den Schulen sind wichtig, denn die Schulen müs­sen mit diesem Thema umgehen. Sie müssen Orte des Miteinanders und des Gesprächs sein. Wir müssen dafür sensibilisieren, Warnsignale ernst zu nehmen. Ich fordere die Gesellschaft zu mehr Aufmerksamkeit für ihre Umwelt auf, die Medien zu mehr Verantwortung in der Berichterstattung, die Eltern zu mehr Achtsamkeit in der Wahrnehmung ihrer Kinder.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Joachim Pfeiffer MdB