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Jens Zimmermann
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Frage von Thomas S. •

Frage an Jens Zimmermann von Thomas S. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Dr. Zimmermann,

Sie sprechen sich mit Ihrem Kollegen MdB Dr. Raabe für einen zügigen Ausbau der Autobahn A 3 aus:

"Die beiden Bundestagsabgeordneten Dr. Jens Zimmermann (Wahlkreis Odenwald) und Dr. Sascha Raabe (Wahlkreis Hanau) haben Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt aufgefordert, einen zügigen Ausbau des Autobahnabschnittes der A 3 zwischen Offenbacher Kreuz und Anschlussstelle Hanau zu ermöglichen. In einem gemeinsamen eindringlichen Schreiben an den Minister sprechen sie sich für eine Aufnahme des Bauvorhabens auf dem knapp 10 km langen Teilstück in den sogenannten „Vordringlichen Bedarf – Engpassbeseitigung“ des derzeit in Arbeit befindlichen neuen Bundesverkehrswegeplanes aus. Die Abgeordneten erläutern: „Die Strecke ist eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands und ein Ausbau schafft Erleichterung für tausende Pendler.(...)“"

https://www.jens-zimmermann.org/gemeinsam-fuer-a-3-ausbau-spd-abgeordnete-zimmermann-und-raabe-appellieren-an-verkehrsminister/

1. Könnte der von Ihnen favorisierte Ausbau der A3 zusätzlichen Autoverkehr und damit an anderer Stelle Probleme bilden?

2. Wie hoch schätzen Sie die Kosten dieses Ausbaus?

3 Wie bewerten Sie die Effekte dieses Ausbaus bezogen auf Belange
des Umwelt-, Natur- und Menschenschutzes?

4. Setzen Sie sich für Verbesserungen bei Bus und Bahn ein?
Wenn ja, für welche?

5. Könnte ein besseres Angebot bei Bus und Bahn
zu einer Entlastung von Straßen und Autobahnen beitragen?

6. Werden Sie sich für die Elektrifizierung der Dreieichbahn einsetzen?

http://www.op-online.de/region/dreieich/dreieichbahn-soll-elektrifiziert-ausgebaut-werden-6861701.html

7. Werden Sie sich für einen Wiederaufbau der stillgelegten und abgebauten Eisenbahnstrecke zwischen Dieburg und Reinheim einsetzen?

9. Werden Sie sich für den Bau einer Bahnstrecke zwischen Groß-Umstadt und Dieburg einsetzen, der eine Alternative zur belasteten B 45 bilden könnte?

Mit freundlichen Grüßen, Thomas Schüller

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Sehr geehrter Herr Schüller,

vielen Dank für Ihre Fragen, die ich wie folgt beantworte:

zu 1.) Es geht bei den Ausbaumaßnahmen entlang der A3 zwischen Hanau und weiter bis zum Frankfurter Kreuz weniger um zusätzlichen Verkehr, sondern vor allem um den bereits heute Vorhandenen. In diesem Bereich treffen europäische und nationale Transit- und Güterverkehre auf die zahlreichen Pendlerinnen und Pendler im Rhein-Main-Gebiet. Meine Einschätzung ist, dass wir keinen zusätzlichen Autoverkehr erwarten müssen, der einzig durch den Ausbau hervorgerufen wird.

Zu 2.) Der Ausbau der A3 auf den Teilstücken Anschlussstelle Hanau bis Autobahnkreuz Offenbach wird laut Bundesverkehrswegeplan 2030 auf 195,2 Mio. Euro beziffert. Für das Teilstück Autobahnkreuz Stadt Frankfurt/Main bis Anschlussstelle Flughafen Stadt Frankfurt/Main sind 47 Mio. Euro Investitionsvolumen berechnet. Alle Einzelmaßnahmen in Hessen können Sie hier einsehen: http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Publikationen/G/bundesverkehrswegeplan-2030-gesamtplan.pdf?__blob=publicationFile.

Zu 3.) Die Trasse der Bundesautobahn A3 ist ein starker Eingriff in Umwelt und Natur, gar keine Frage. Allerdings trifft das bereits auch auf den Status quo zu - es geht bei den Maßnahmen an der Trasse A3 um Ausbau und Erneuerung. Es ist eben kein Neubau einer Autobahn.

Ich halte die Nutzung bestehender Trassen insgesamt für sinnvoll, da es zu keinen neuen Eingriffen kommt. Eine Reduktion von Staus, ein besserer Verkehrsfluss und weniger Unfälle werden einen Nutzen für zehntausende Pendler haben.

Zu 4.) Ja! Die weitere Verbesserung der Odenwaldbahn ist mir ein Anliegen. So haben wir u.a. beim RMV zusätzliches rollendes Material durchsetzen können. Ich unterstütze außerdem den Vorschlag, die S-Bahn zwischen Ober-Roden und Dieburg auszubauen.

Zu 5.) Ja, allerdings stehe ich für einen vernünftigen Verkehrsmix. Die Bürgerinnen und Bürger meines Wahlkreises zum Umstieg auf Bus und Bahn zu zwingen, indem wir nicht in die Straßeninfrastruktur investieren, lehne ich ab!

Zu 6.) Ich halte die Initiative bedenkenswert, allerdings sollte vor dem Hintergrund des langen Planungshorizonts auch mögliche technische Innovationen berücksichtigt werden.

Zu 7.) Eine solche Initiative müsste von den örtlichen Gremien ergriffen werden. Mir ist allerdings keine bekannt. Bei allen Infrastrukturmaßnahmen müssen Nutzen und Kosten abgewogen werden. Auch im Bundesverkehrswegeplan hat deshalb jedes einzelne Projekt eine Bewertung erhalten.

Zu 9.) Die Belastung der B45 zwischen Groß-Umstadt und Dieburg rührt nicht vom Zielverkehr in diesen beiden Städten. Vielmehr wollen Pendler an verschiedene Orte im Rhein-Main Gebiet. Daher wäre eine solche Verbindung keine Alternative. Zumal eine Anbindung an den Bahnhof in Dieburg kaum möglich erscheint.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Jens Zimmermann

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