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Jan Dieren
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Frage von Reinhard G. •

Mehrere Staaten führen zusammen den Krieg im Jemen. Die humanitäre Katastrophe und der Hunger wird dort, je länger dieser Krieg dauert, immer größer. Was wäre zu tun, um diese Katastrophe zu mildern?

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Sehr geehrter Herr G.,

der Bürgerkrieg im Jemen hat Tausenden Menschen das Leben gekostet. Ein Großteil der Bevölkerung ist auf humanitäre Hilfe angewiesen, Millionen sind auf der Flucht. Zu Recht sprechen die Vereinten Nationen deshalb von einer der schlimmsten humanitären Katastrophen unserer Zeit. Dennoch muss man den Jemen-Krieg leider als einen der sogenannten „vergessenen Kriege“ bezeichnen.

Das verpflichtet uns, die humanitäre Katastrophe im Jemen einzudämmen und den Menschen dort zu helfen. Hierfür unterstützen wir den von den Vereinten Nationen geführten Friedensprozess und setzen unsere humanitäre Hilfe auf hohem Niveau fort. Umso erfreulicher war es, dass Anfang August der UN-Sonderbeauftragte für Jemen, Hans Grundberg, die Verlängerung des Waffenstillstands bis zum 2. Oktober bekanntgab. Dies ist ein wichtiger Schritt, da er ganz unmittelbar das Leid der Bevölkerung mildert. Der Waffenstillstand gilt seit dem 2. April und wurde bereits mehrfach verlängert. Den Vereinten Nationen zufolge ist das die längste Phase relativer Ruhe seit Ausbruch des Konflikts 2014. Hauptursache für das humanitäre Leid der Menschen im Jemen ist der bewaffnete Konflikt selbst. Wichtig ist es deshalb, dass daraus nun glaubwürdige Verhandlungen über eine politische Beilegung des Konflikts resultieren, die von allen beteiligten Parteien akzeptiert werden.
Auf dieses Ziel müssen wir unser politisches Engagement konzentrieren, damit sich die Kriegsparteien zu einem echten dauerhaften Waffenstillstand verpflichten. Eine militärische Lösung des Konflikts kann es nicht geben, dies haben auch die Konfliktparteien nach jahrelanger Auseinandersetzung erkannt. Jetzt muss es darum gehen, die diplomatischen Anstrengungen zu intensivieren. Dabei spielt die deutsche Außenpolitik eine nicht unerhebliche Rolle. Das müssen wir uns bewusst machen und danach handeln.

Mit freundlichen Grüßen
Jan Dieren

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