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Holger Becker
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Frage von Leonard E. •

Welche Maßnahmen planen Sie, um dem Zinsanstieg des KfW-Studienkredites entgegenzuwirken und die finanzielle Unterstützung für Studierende sicherzustellen?

Sehr geehrter Herr Dr. Becker,

während der variable Zinssatz des KfW-Studienkredites im April 2022 noch bei 3,91 % lag, befindet er sich nun im Oktober 2023 bei 8,66 %. Viele Studierende sind auf diesen Kredit angewiesen oder waren es in der Vergangenheit und geraten allein durch die Zinszahlungen in finanzielle Probleme. Besonders gravierend ist, dass der AStA vieler Hochschulen den Studienkredit als eine valide Möglichkeit zur Finanzierung beworben hat. Nach dem Anstieg wird vor dem KfW-Kredit vermehrt als Schuldenfalle gewarnt.

Im Zuge der Finanzkrise 2008 stiegen die KfW-Kreditzinsen ebenfalls in kurzer Zeit an. Die damalige Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) setzte eine Deckelung des Zinssatzes auf 6,5 % fest.

Können Sie und Ihre Partei sich eine ähnliche Maßnahme vorstellen, um Studierende auf ihrem Bildungsweg zu unterstützen?

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Antwort von
SPD

 

Sehr geehrter Herr E.

 

an dieser Stelle zunächst erst einmal vielen Dank für Ihre Frage bezüglich der Zinsentwicklung beim KfW-Studienkredit. Ich selbst sehe diese Entwicklung ebenfalls mit Sorge und Erschrecken und kann jede und jeden verstehen, der oder die dieses Vorgehen der KfW als halsabschneiderisch bezeichnet. Aus meiner Sicht ist die KfW hier gefordert, Alternativen aufzuzeigen, damit Studierende nicht in einer Schuldenfalle feststecken. Ich persönlich kann mir sogar sehr gut vorstellen, einen solchen Zinsdeckel bei diesem KfW-Produkt zu implementieren und werde mich auch an den entsprechenden Stellen dafür aussprechen.

Unbeschadet dessen, möchte ich ergänzen: Als SPD-Bundestagsfraktion setzen wir natürlich eher auf ein starkes BAföG, als auf Kredite. Alle, die studieren wollen, sollen sich ein Studium leisten können. Deshalb muss, ergänzend zu meinen obigen Äußerungen die Bildungsministerin endlich eine BAföG-Reform auf den Weg zu bringen, so wie es im Koalitionsvertrag abgemacht ist.

Letztlich werden wir nur auf diesem Wege viele Studierende vor einer unnötigen Verschuldung bewahren können. Studierende brauchen ein attraktives BAföG, das mit hohen Preissteigerungen Schritt hält und ihrer Lebensrealität gerecht wird.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Holger Becker MdB

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