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Frage von Carsten L. •

Frage an Gustav Herzog von Carsten L. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Herzog,

vielen Dank für die Antwort.
Richtig ist, dass ich zu keinem Zeitpunkt dargelegt habe, dass Sie gesagt hätten "..ich persönlich würde Organtransplantation als "Allheilmittel" bei Krebs empfehlen..", auch nicht irgendjemand anders https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/gustav-herzog/question/2019-02-24/310619 . Durch die Organtransplantation, als Therapieform, entsteht vielmehr erst Krebs, siehe meine Anfrage an Sie unter obiger url.

In der Anfrage unter https://www.abgeordnetenwatch.de/profile/gustav-herzog/question/2019-01-15/309020 hatten Sie formuliert:
"...Zur Frage, ob ich Organspende für die wichtigste medizinische Innovation/Maßnahme halte: Solange es Patientinnen und Patienten gibt, deren Leben durch keine andere Therapieform gerettet werden kann, ist für sie natürlich die Organspende das Wichtigste...." .

Hierauf bezieht sich meine obige Anfrage an Sie.

Das Leben von Menschen kann, seit es Menschen gibt, durch keine Therapieform gerettet werden. Manche Menschen sterben jünger, manche älter, viele aufgrund von ganz unterschiedlichen Krankheiten, für die es keine heilende Therapie gibt. Die von ihnen erwähnte Therapieform "Organspende" bei einer Organerkrankung, führt, wie in meiner obigen Anfrage an Sie ausgeführt, eben nicht zu einer Rettung des Lebens von Patienten, wie Sie sagen und von mir vorliegend thematisiert, sondern zum Gegenteil, nämlich dem qualvollen Krebstod. Das durch die Therapieform "Organspende" weiterhin veranlasste Sterben von, per Definition Hirntod, als Tote bezeichnete lebende Menschen auf einem Metalltisch durch die Explantation und nicht friedlich in einem Bett, erscheint mir persönlich allerdings, bitte gestatten Sie mir den Ausdruck, geradezu in unvorstellbarer Weise grausamer.

Dies ist der Hintergrund meiner ursprünglichen Frage an Sie, die ich wie vorliegend erläutert, hiermit sehr gerne nocheinmal zur Beantwortung stelle.
Vielen Dank im Voraus.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr L.,

Ihre Frage behandelt zwei Themenaspekte. Daher eine zweigeteilte Antwort von mir:

1. Sie behaupten in Ihrer Frage, Organtransplantationen würden bei den Empfänger*innen der Spenderorgane zwangsläufig zu Krebs führen. Das ist falsch. Ich kenne persönlich Patientinnen und Patienten, die seit Jahren nach einer erfolgreichen Transplantation mit ihrem neuen Organ ein gutes, selbstbestimmtes Leben führen.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung schreibt zu dem Thema: "Organtransplantationen haben sehr gute Erfolgsaussichten. In Deutschland funktionieren beispielsweise fast 90 Prozent der transplantierten Nieren noch nach einem Jahr, nach fünf Jahren sind es noch etwa 75 Prozent. Fast 80 Prozent der transplantierten Herzen sind nach einem Jahr noch funktionsfähig. Nach fünf Jahren sind es noch 65 Prozent."

2. Sie haben grundsätzliche ethische Bedenken gegen eine Organentnahme bei Menschen, die bereits hirntot, aber noch nicht verstorben sind. Das ist Ihr gutes Recht, diese ethische Auffassung zu vertreten. Ich vertrete da eine andere Auffassung, ebenso wie der Deutsche Ethikrat. In ethischen Fragen gibt es per Definition kein "Richtig" oder "Falsch". Deshalb bitte ich Sie, meine Auffassung ebenso zu respektieren wie ich Ihre respektiere. Es ist gut, in einem freien Land zu leben, wo jeder für sich entscheiden kann, ob er/sie Spender*in oder Empfänger*in sein will.

Mit freundlichen Grüßen
Gustav Herzog