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Gesine Lötzsch
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Frage von Paul F. •

Frage an Gesine Lötzsch von Paul F. bezüglich Finanzen

Sehr geehrte Frau Lötzsch,

ich habe neulich gelesen, dass ein Bundestagsabgeordneter 9.591 Euro brutto im Monat verdient. Dazu kommen Aufwandsentschädigung, Kostenpauschale und diverse Nebeneinkünfte.

Ziemlich viel Geld, wie ich finde, obwohl man immer wieder liest, dass es nur ein Bruchteil von dem ist, was Sie in der freien Wirtschaft verdienen könnten.

Um mir ein besseres Bild darüber zu machen, ob Ihr Verdienst auch gerechtfertigt ist, möchte ich einmal freundlich nachfragen, was Sie dafür tun. Vielleicht ganz anschaulich indem Sie mir sagen, wie hoch Ihr Stundenlohn in etwa ist.

Mit freundlichen Grüßen

Paul Franke

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Sehr geehrter Herr Franke,

vielen Dank für Ihre Nachricht. Zunächst einmal möchte ich festhalten, dass ich ein sehr gutes Auskommen habe und nie behauptet habe, in der freien Wirtschaft mehr zu verdienen. Zu meinen Aufgaben:

Ich bin zum einem haushaltspolitische Sprecherin meiner Fraktion und überwache im Auftrag meiner Fraktion die Haushaltsführung des Bundes. Diese Sitzungen müssen von mir und meinen Referenten gründlich vor- und nachbereitet werden. Das Jahr zählt 23 Sitzungswochen, in denen auch der Ausschuss tagt, vor allem in den sogenannten Haushaltswochen des Bundestages, also der Zeit, wo der Haushalt beschlossen wird, ist das Arbeitspensum groß. Zudem bin ich Mitglied des Fraktionsvorstandes und eines Arbeitskreises, diese tagen ebenfalls in den Sitzungswochen. In dieser Funktion berate ich mit meinen Kollegen die Arbeitsschwerpunkte der Fraktion. In den Fraktionssitzungen findet dann die Beratung im großen Kreis statt. Dazu ist es erforderlich, sich mit den verschiedensten Sachthemen auseinanderzusetzen, sich mit Referenten und Experten zu beraten, Betroffene anzuhören usw. Dazu kommen verschiedenste Pressetermine, die dazu beitragen sollen, die Früchte unserer Arbeit nach draußen zu transportieren. Ich bin zudem Vertreterin meiner Fraktion im Goetheinstitut, das mehrmals im Jahr Tagungen einberuft. In den Nichtsitzungswochen widme ich mich verstärkt der Wahlkreisarbeit. Ich biete z.B. regelmäßig Bürgersprechstunden und versuche den Betroffenen so gut wie möglich zu helfen. Eine Reihe von Terminen entfallen auf Treffen mit Vertretern aus der Bezirks- und Landespolitik, um politische Initiativen zu koordinieren und abzustimmen. Dazu kommen Treffen mit Vertretern von Vereinen, den bezirklichen Einrichtungen, des JobCenters usw., um beispielsweise bei Problemen, die aus bundespolitischen Entscheidungen resultieren, zu helfen und gemeinsam Lösungen zu finden. In meinem Fall kommt noch das Amt der Parteivorsitzenden dazu. Aus diesem Amt beziehe ich keine Vergütung, aber natürlich resultieren auch aus dieser Aufgabe jede Menge Aufgaben wie Sie sich vorstellen können. Ich habe 10- 12 Stunden Tage und meist eine 7-Tage Arbeitswoche.

Mit freundlichen Grüßen

Gesine Lötzsch

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