Wieso werden in Deutschland geltende Gesetze sowohl von Politik als auch von Gerichten ausgehebelt, wie zum Beispiel beim Tierschutzgesetz Artikel 1?
Sehr geehrter Herr Hocker,
nach Artikel 1 Tierschutzgesetz darf niemand Tieren "ohne vernünftigen Grund" Schmerzen, Schäden oder Leiden zufügen.
Fleischkonsum also nur, wenn durch Verzicht gesundheitliche Probleme auftreten.
Laut DGE ist eine vegetarische Ernährung jedoch gesund, sodass man Fleisch lediglich als Genussmittel ansehen kann. Und wäre der Genuss "ein vernünftiger Grund", wäre es auch ein "vernünftiger Grund" Hundekämpfe durchzuführen, da das Gesetz zwischen "Schäden" (Tod) und "Leiden" nicht differenziert. Das ist auch gut und richtig. Aber warum essen die Menschen dann dennoch ohne "vernünftigen Grund" illegaler Weise Fleisch und das ohne strafrechtlicher Konsequenzen?
Obendrein wird in anderen Ländern Fleisch angeboten für das Tiere NICHT sterben mussten! Wieso lässt DE weiterhin Tiere töten, entgegen Recht und Gesetz?
Wie viel Fleisch ist das richtige Maß? | Verbraucherzentrale.de
Rindfleisch, ohne Rinder zu töten WA.de
In-vitro-Fleisch: Singapur Fleischwirtschaft.de
Tiere zum Zweck der menschlichen Ernährung zu halten und auch zu töten, ist ein vernünftiger Grund laut Tierschutzgesetz. Fleisch ist in Maßen ein wichtiger Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung. Es deckt etwa den Bedarf an essenziellen Aminosäuren. Darüber hinaus ist die Tierhaltung seit jeher entscheidend für die Wertschöpfung in der Landwirtschaft. Ganze Regionen in Deutschland haben ihren Wohlstand auf dieser Basis aufgebaut. Auch zum Erhalt der Artenvielfalt trägt die Tierhaltung etwa im Rahmen der Beweidung und Grünlandwirtschaft bei. Politik wäre übergriffig, wenn sie meint, mit immer neuen Vorgaben, Regeln, Verboten oder mindestens dem erhobenen moralischen Zeigefinger Menschen in unserem Land zu einer bestimmten Verhaltensweise etwa bei der Ernährung anzuleiten. Bei aller Vernunft empfinden Menschen schlichtweg zurecht Lebensfreude dabei, ein Stück Fleisch zu genießen.
Weitere Fragen an Gero Hocker
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