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Gabriele Molitor
FDP
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Frage von Hans B. •

Frage an Gabriele Molitor von Hans B. bezüglich Finanzen

dbb kv euskirchen
hans burggraf
1.11.09

hallo, guten tag, frau mdb gabriele molitor,
ich hatte, gleich nach dem der erste pulverdampf verraucht war, ihnen zum erfolg bei den neuwahlen gratuliert und ihnen für ein erfolgreiches arbeiten die kraft, das glück und gottes segen gewünscht.
nun, nach dem die ersten einführungen vollzogen sind und er koalitionsvertrag zumindest angelesen wurde, darf ich mal fragen
a. was bringen die vorhaben der neuen regierungskoalition dem öffentlichen dienst an positives, können sie mir dazu mal die fundstellen im koalitionsvertrag nennen
b. was verspricht der koalitions vertrag gerade den versorgungsempfängern und insbesondere jenen mit kleinem einkommen, die so kleine renten und pensionen bekommen, keine steuer zahlen müssen?

mit freundlichen grüßen
hans burggraf
vorsitzender

Porträtfoto Gabriele Molitor
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Burggraf,

haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail vom 1. November 2009, in der Sie mich nach den Auswirkungen des Koalitionsvertrages auf den Öffentlichen Dienst sowie auf Versorgungsempfänger und Geringverdiener befragen. Gerne werde ich Ihnen hierzu die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen darstellen. Für uns Liberale bildet der öffentliche Dienst eine Schlüsselfunktion für die Leistungsfähigkeit unseres Staates – hierzu haben wir uns auch im Koalitionsvertrag eindeutig bekannt. Für die Zukunft haben wir uns gemeinsam mit unserem Koalitionspartner, die Fortentwicklung und Anpassung des Beamtenrechtes an neue Rahmenbedingungen vorgenommen. An dieser Stelle werden wir unter anderem ein Konzept zur langfristigen Anpassung der Personalstrukturen an die demographisch bedingten Veränderungen vorlegen. Hierzu gehören Maßnahmen zur Berücksichtigung der besonderen Belange älterer Beschäftigter, zum Beispiel durch eine Flexibilisierung des Ruhestandseintritts, und der Erhalt der Konkurrenzfähigkeit im Hinblick auf den Wettbewerb des Bundes mit anderen Dienstherren und der Wirtschaft um Nachwuchskräfte. Dafür halten wir attraktive Beschäftigungsbedingungen einschließlich der Möglichkeit zu regional-, arbeitsmarkt- und aufgabenbezogenen Differenzierungen für notwendig. Außerdem wollen wir den öffentlichen Dienst frauen- und familienfreundlicher gestalten – nicht zuletzt durch eine Überwindung der Engeltungleichheit und Förderung des Prinzips „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Im Hinblick auf Versorgungsempfänger und Geringverdiener werden wir vor allem dafür sorgen, dass sich Arbeit lohnt und dass den Bürgern mehr Netto vom Bruttoeinkommen bleibt. Das Steuersystem und das Besteuerungsverfahren werden wir deutlich vereinfachen und für die Anwender freundlicher gestalten. Dabei werden wir insbesondere die unteren und mittleren Einkommensbezieher vorrangig entlasten. Die Erhöhung der Zuverdienstgrenzen in der Grundsicherung für Arbeitssuchende, die Verdreifachung des Freibetrages beim Schonvermögen im SGB II auf 750 Euro, die Pauschalisierung der Unterkunftskosten im SBG II sowie die Vereinfachung bei der Ermittlung des Wohngeldanspruchs sind wichtige Maßnahmen der schwarz-gelben Regierung, um Versorgungsempfänger und Geringverdiener zu entlasten. Zusätzlich sieht der Koalitionsvertrag eine Unterstützung aller Bürger bei der steuerlichen Abzugsfähigkeit bei der Krankenversicherung (das Gesamtvolumen hierfür beträgt etwa 14 Mrd. Euro), die Anhebung des steuerlichen Grundfreibetrags auf 7.008 Euro sowie die Erhöhung des Kindegeldes um je 20 Euro vor. Insgesamt werden die Bürgerinnen und Bürger durch die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen bereits zum 1. Januar 2010 um 21 Mrd. Euro entlastet. Ab dem 1. Januar 2011 wird durch den Steuerstufentarif eine weitere jährliche Entlastung von 17 Mrd. Euro erreicht. Ich hoffe, dass ich Ihnen mit meinen Ausführungen die Positionen der schwarz-gelben Regierungskoalition hinreichend darlegen konnte, und verbleibe mit freundlichen Grüßen

Gabriele Molitor, MdB