Gabriele Hiller-Ohm
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Frage von Knut S. •

Frage an Gabriele Hiller-Ohm von Knut S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Hiller-Ohm,

mir gefällt es hier sehr gut. Lübeck ist eine schöne Stadt, ich habe hier meine Familie, meine Freunde und meinen Beruf. Leider bin ich mit den Angeboten des hier tätigen Unternehmens "Brd" äußerst unzufrieden. Nicht nur, dass sich das Unternehmen ständig in meine Angelegenheiten einmischt und die Zahlungsmodalitäten äußerst aufwendig und undurchsichtig sind, die von ihm angebotenen "Leistungen" wie Bildung und Versicherungen haben auch noch ein sehr schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis. Daher möchte ich gern kündigen und andere Angebote nutzen (bspw. private Schulen und Versicherungen). Als regionale Ansprechpartnerin des Unternehmen können Sie mir sicher sagen, an wen ich mich dazu wenden muss.

Mit freundlichen Grüßen
Knut Schreiber

Gabriele Hiller-Ohm
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schreiber,

es tut mir sehr leid, dass Sie mit den staatlichen Angeboten nicht zufrieden sind und Ihnen das "Preis-Leistungs-Verhältnis" nicht gefällt. Ich persönlich teile Ihre Auffassung nicht. Ich bin zwar wie Sie der Ansicht, dass es immer Verbesserungsmöglichkeiten gibt, dazu sind wir Politikerinnen und Politiker gewählt. Was unser Sozialversicherungssystem angeht, ich nehme an, dass Sie dieses mit "Versicherungen" meinen, so ist das "Preis-Leistungs-Verhältnis" hier sicher immer subjektiv. Wer beispielsweise nie krank ist, kann sich natürlich ärgern, dass er Beiträge in die Krankenversicherung bezahlt. Wer nie arbeitslos ist, könnte sich ärgern über Arrbeitslosenversicherungsbeiträge usw. Ich persönlich bin sehr froh über dieses solidarische Sozialversicherungssystem, welches auch weitgehend von Arbeitgebern und Arbeitnehmern paritätisch finanziert wird. Die Starken unterstützen die Schwachen und der Staat verteilt entstehenden Wohlstand.

Was Sie mit "Einmischung in Ihre Angelegenheiten" meinen, wird aus Ihrem Statement nicht klar. Ich vermute mal, Sie meinen die Zahlung von Steuern und Abgaben und einen gewissen bürokratischen Aufwand dafür. Dieses gehört zum Sozialstaat dazu. Denn auch Lübeck ist unter anderem deshalb so schön, weil das Statdtbild steuerfinanziert in Schuss gehalten wird!

Noch ein Wort zur Bildung: Auch ich sehe insbesondere im Bildungsbereich derzeit viele Verbesserungsnotwendigkeiten: Mehr Chancen für sozial Schwache, bessere materielle und personelle Ausstattungen, weiter gehender Umbau zu Ganztagsschulen etc. Nun ist es aber leider so, dass hier nicht das Unternehmen "BRD" zuständig ist, sondern das Unternehmen "SH"...

Unter dem Strich empfehle ich Ihnen, sich genau anzuschauen, wie das so genannte "Preis-Leistungs-Verhältnis" der öffentlichen Institutionen in Deutschland ist. Dabei kann auch ein Blick über die Grenzen nie schaden. Im Notfall hilft dann immer noch das Auswandern in Länder, die stärker privatwirtschaftlich und weniger wohlfahrtsstaatlich organisiert sind. Ob dort bessere Krankenversorgung gewährleistet ist (z.B. in England oder USA) oder die Rente sicherer, lasse ich mal im Raum stehen.

Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Hiller-Ohm, MdB