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Frage von Kirsten L. •

Frage an Gabi Weber von Kirsten L. bezüglich Umwelt

Sehr geehrt Frau Weber,

Fracking ist eine Risikotechnologie, die insbesondere unser Grund- und Trinkwasser durch den Einsatz giftiger Chemikalien dauerhaft gefährdet. Es leistet keinen relevanten Beitrag zum Klimaschutz. Durch Fracking sollen auch noch die letzten Reste von klimaschädlichen fossilen Brennstoffen aus dem Boden gepresst werden.

Mehr als 180.000 Menschen haben sich in einer Petition auf Change.org für ein vollständiges Verbot von Fracking in Deutschland eingesetzt. Dieses Anliegen wird außerdem von 61 Prozent und damit einer Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland unterstützt. Daher hat abgeordnetenwatch.de im Rahmen des Petitions-Checks allen 631 Bundestagsabgeordneten die Möglichkeit zur öffentlichen Stellungnahme zum Petitionsanliegen gegeben.

Wie stehen Sie zum Petitionsanliegen und zur Frage welche Risiken wir unseren Nachkommen verantworten möchten?

Mit freundlichen Grüßen
Kirsten Lautenberger

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Lautenberger,

ich schätze Ihr politisches Engagement – solche Menschen wie Sie braucht unsere Demokratie. Häufig bleiben jedoch Petitionen der von Ihnen genannten Art wegen Unüberprüfbarkeit der Unterschriften/Identitäten wirkungslos. Der Bundestag bietet über den Petitionsausschuss, auch online, ein Verfahren an, an dessen Ende sich der Deutsche Bundestag bei entsprechender Mitzeichnerzahl einer Petition beratend annehmen muss. Am besten veranlasst man den Deutschen Bundestag, sich einer Sache anzunehmen, indem man Petitionen unter dem angegebenen Link initiiert und ausreichend Unterschriften sammelt. Hier habe ich den entsprechenden Link für Sie herausgesucht: https://epetitionen.bundestag.de/

Auch wir ringen als SPD-Landesgruppe Rheinland-Pfalz mit dem Thema Fracking. Unsere Positionierung dazukönnen Sie hier nachlesen:
http://www.spd-landesgruppe-rlp.de/index.php?mod=content&menu=5&page_id=7097

Konventionelles Fracking ist seit den 1960er Jahren in Deutschland im Einsatz. Dabei handelt es sich um eine etablierte Methode des Frackings, die aber auch immer seltener Anwendung findet. Eine Erlaubnis zur Verwendung von gefährlichen Zusätzen in Frackflüssigkeiten würde ich dagegen nicht akzeptieren. Unkonventionelles Fracking muss verboten werden. Auch bei Fracking mit nichttoxischen Flüssigkeiten dürfen diese kein Mischungsverhältnis erreichen, durch das sie schädliche Einflüsse auf Gesundheit, Umwelt und Grundwasser ausüben können.

Ich, wie auch die SPD-Landesgruppe Rheinland- Pfalz, sehen im Fracking bestenfalls eine kurze Übergangslösung hin zu einer nachhaltigen Energiepolitik, die ohne fossile Energieträger auskommt. Diese relativ kurze Zeit der Nutzung muss man den Risiken gegenüberstellen und dann sorgfältig abwägen. Die Debatte wird aber insgesamt auch in eine falsche Richtung geführt. Wir müssen uns im Rahmen der Energiewende viel stärker den erneuerbaren Energien zuwenden, statt auf Brückentechnologien zu setzen. Fracking ist keine Zukunftstechnologie. Dazu werden wir als SPD-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag noch einige Diskussionen führen müssen. Sie sehen, dass wir das Thema nicht auf die leichte Schulter nehmen und ernsthaft die Risiken der Frackingtechnologie diskutieren.

Mit freundlichen Grüßen
Gabi Weber