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Frederik Bouffier
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Frage von Timo S. •

Was werden Sie im Forschungsausschuss konkret unternehmen, um die Erforschung von ME/CFS gezielt zu fördern?

Sehr geehrter Herr Bouffier,

herzlichen Glückwunsch zur Berufung in den Forschungsausschuss des Deutschen Bundestags.

Ich möchte Sie auf die schwerwiegende, bisher weitgehend vernachlässigte Erkrankung ME/CFS hinweisen, von der über 620.000 Menschen in Deutschland betroffen sind. Die Krankheit geht mit einer drastisch eingeschränkten Lebensqualität einher, viele Betroffene sind dauerhaft arbeitsunfähig oder pflegebedürftig.

Trotz dieser hohen Prävalenz wird ME/CFS in der medizinischen Forschung kaum berücksichtigt. Es fehlen dringend notwendige Investitionen in Grundlagenforschung, Diagnostik und Therapien.

Daher meine Frage: Was werden Sie im Ausschuss konkret unternehmen, um die Erforschung von ME/CFS gezielt zu fördern?

Ich danke Ihnen für Ihr Engagement und freue mich auf Ihre Antwort.

Mit freundlichen Grüßen

Timo S.

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Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für die guten Wünsche und Ihre Frage zu diesem wichtigen Thema. Ich bin mir der massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität der vielen unter ME/CFS leidenden Menschen und ihrer Angehörigen sehr bewusst. Gleiches gilt für die Tatsache, dass die Erforschung von ME/CFS lange vernachlässigt wurde. Nicht zuletzt deshalb müssen wir mit Nachdruck darauf hinarbeiten, dass den Betroffenen die weiterhin dringend benötigte Hilfe endlich zu Teil werden kann.

Im Koalitionsvertrag 2025 haben wir gemeinsam mit unserem Koalitionspartner die Erforschung postinfektiöser Erkrankungen ausdrücklich als strategisches Forschungsfeld verankert. Damit ist erstmals klar festgeschrieben, dass ME/CFS nicht länger Randthema ist, sondern einen Schwerpunkt der Forschungs- und Gesundheitspolitik bildet. 

Im nun beschlossenen Bundeshaushalt 2025 sind im Vergleich zu 2024 zusätzliche Mittel in Höhe von 2 Millionen Euro vorgesehen, um die Grundlagenforschung im Bereich Long Covid und ME/CFS zu verbessern. Allerdings liegt das Hauptaugenmerk auf dem nun zu verhandelnden Haushaltsjahren 2026 und darüber hinaus, da im Haushaltsjahr 2025 nur noch drei Monate verbleiben – nicht genug um neue Forschungsprojekte zu fördern. Mit Blick auf die laufenden Haushaltsverhandlungen setzen wir als CDU/CSU-Fraktion uns dafür ein, die Mittel für die Erforschung und Versorgung in diesem Bereich spürbar zu erhöhen.

Einen weiteren Schwerpunkt legen wir zudem darauf, die Sektoren Forschung und Gesundheit besser aufeinander abzustimmen und die Koordination zwischen den jeweiligen Ministerien zu verbessern. Im Juli haben Forschungsministerin Dorothee Bär und Gesundheitsministerin Nina Warken mit einem gemeinsamen Treffen ihren Willen unterstrichen, Synergieeffekte der beiden Ministerien effektiv zu nutzen und das Thema noch einmal stärker im öffentlichen Diskurs zu verankern. 

Trotz einiger Fortschritte bei der Erforschung von ME/CFS in jüngerer Zeit ist völlig klar: Das Thema bedarf einer langfristigen Unterstützung durch die Politik, die darauf abzielt, das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen nachhaltig zu erleichtern. Entsprechend werden wir unser Engagement fortsetzen und weiter ausbauen. 

Mit freundlichen Grüßen 

Frederik Bouffier 

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