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Frage von Joachim H. •

Frage an Florian Pronold von Joachim H. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Bundestagsabgeordneter Pronold,

am wöchentlichen "Gesellschaftstag" in Griesbach (rund 15 Personen saßen am Stammtisch) wurde ich gefragt, woher die EZB die Billion Euro habe, die sie innerhalb von zwei Monaten in den Geldmarkt pumpte. Ich konnte diese Frage nicht beantworten. Einer behauptete, die drucken einfach Geld, ohne daß dahinter ein wirklicher Wert steht. Ich versprach der Runde, die "Volksvertreter" aus unserem Wahlkreis zu fragen.

Herr Pronold wissen Sie, woher die EZB die Billion Euro hat, die sie an die Banken zu 1 % Zinsen auf drei Jahre verleiht.

Mit freundlichen Grüßen
Joachim Hahn

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Hahn,

die EZB ist als Zentralbank auch für die Regulierung der Geldmenge zuständig, d.h. sie hat die Möglichkeit Geld abzuschöpfen, aber auch die Hoheit Geld zu schöpfen. So kann sichergestellt werden, dass die Unternehmen und Verbraucher über die Banken mit ausreichend Geld versorgt werden.
Das von der EZB ausgereichte Geld (490 Mrd. Euro im Dezember und 520 Mrd. Euro Ende Februar) ist kein physisches Geld, sondern Buchgeld, das auf Konten verbucht wird. Die Summen werden nicht ohne entsprechende Gegenleistung herausgegeben: Die Banken nehmen einen Kredit auf, der mit Sicherheiten unterlegt sein muss.
In normalen Zeiten gibt die EZB „Geld gegen Sicherheiten“ für einen eher kurzfristigen Zeitraum (bis zu drei Monaten). Mit der jetzt gewählten längeren Laufzeit (drei Jahre) und dem niedrigen Zinssatz von 1% versucht die EZB eine drohende Kreditklemme, die fatale Folgen für unsere Wirtschaft hätte, zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen

Florian Pronold, MdB