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Doris Barnett
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Frage von Steffen K. •

Frage an Doris Barnett von Steffen K. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Barnett,

was werden Sie konkret gegen die Ausgrenzung von Vätern bei einer Trennung machen? Setzen Sie sich für die Umsetzung der Resolution 2079 des Europarates ein? Wenn ja, welche konkreten Schritte haben Sie bisher unternommen?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr K.,

vielen Dank für Ihre Frage. Wir setzen uns für mehr Partnerschaftlichkeit in der Betreuung von Kindern ein – auch nach einer Trennung. Uns ist bewusst, dass viele Väter darunter leiden, nicht zu ihrem Recht auf Umgang und Betreuung mit ihren Kindern zu kommen bzw. nur unter Schwierigkeiten oder mit Hilfe von rechtlichem Beistand dieses realisieren können.

Wir brauchen eine Lösung, die Eltern gerecht wird, ihre Kinder auch nach einer Trennung gleichberechtigt zu betreuen und zu erziehen. Die von Ihnen erwähnte Resolution der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, wonach alle Mitgliedstaaten die Doppelresidenz/Wechselmodell als bevorzugtes anzunehmendes Modell im Gesetz verankern sollen, hat die veränderte gesellschaftliche Realität aufgegriffen: Standardmodell ist nicht mehr die Mutter als betreuender Elternteil und der Vater als unterhaltspflichtiger Alleinverdiener, der seine Kinder nur jedes zweite Wochenende sieht. Denn Frauen wollen ebenfalls einen Beruf ausüben, Männer ihren Kindern ein anwesender Vater sein.

Die SPD-Bundestagsfraktion hat Anfang März ein Positionspapier zum Wechselmodell bzw. zur Doppelresidenz beschlossen ( http://www.spdfraktion.de/themen/wechselmodell-je-haelfte-mama-papa-wohnen ) – und hat damit als erste Fraktion im Deutschen Bundestag überhaupt zu dieser Frage Stellung bezogen. Wir machen damit deutlich, dass die Öffnung für das Wechselmodell durch gerichtliche Anordnung die logische Konsequenz sozialdemokratischer Familienpolitik ist, denn die gemeinsame elterliche Verantwortung endet nicht mit der Trennung. Selbstverständlich muss das Kindeswohl bei der Abwägung durch die Gerichte immer oberste Priorität haben.

Alle gleichstellungspolitischen Maßnahmen wollen wir in einem Aktionsplan bündeln, um die Gleichstellung von Frauen und Männern zu verwirklichen. Auch hier werden wir selbstredend die Bedarfe von Männern mit in den Blick nehmen. Wir werden systematisch beobachten, messen und überwachen, ob die Ziele des Aktionsplans eingehalten werden. Um die Gleichstellungspolitik fortlaufend zu unterstützen, werden wir eine Stelle einrichten, die berät und Service anbietet und die dazu beiträgt, Ergebnisse für die breite Öffentlichkeit aufzubereiten (Beratungs-, Service- und Transferstelle).

Mit freundlichen Grüßen
Doris Barnett