Unterstützen sie die Stop Killing Games Kampagne?
Hallo Frau Burkhardt, Stop Killing Games ist eine Verbraucherbewegung, die ins Leben gerufen wurde, um die Rechtmäßigkeit von Herausgebern, die Videospiele zerstören, die sie an Kunden verkauft haben, in Frage zu stellen. Eine zunehmende Anzahl von Videospielen werden effektiv als Waren verkauft, ohne ein klares Verfallsdatum, aber können unspielbar werden, sobald der Support des Herausgebers endet. Diese Praxis ist eine Form der geplanten Obsoleszenz und ist nicht nur schädlich für die Kunden, sondern macht auch die Erhaltung der Spiele praktisch unmöglich. Darüber hinaus ist die Rechtmäßigkeit dieser Praxis in vielen Ländern weitgehend ungeprüft.
Ich würde mich sehr freuen wenn sie sich Öffentlich für diese Kampagne aussprechen, da Videospiele auch Kunst und Kulturgut sind und es nicht sein kann, dass Publisher diese aus Geldgier zerstören und dem Kunden wieder wegnehmen.
Sehr geehrter Herr G.,
vielen Dank für Ihr Schreiben und dafür, dass Sie mit der Kampagne Stop Killing Games auf ein wichtiges Thema aufmerksam machen.
Ich teile Ihre Sorge, dass viele Videospiele, die Verbraucherinnen und Verbraucher erworben haben, nach einiger Zeit unspielbar werden, weil Herausgebende Server abschalten oder den Support einstellen. Diese Praxis ist nicht nur ärgerlich, sondern wirft grundlegende Fragen des Verbraucherschutzes und der digitalen Nachhaltigkeit auf.
Ich bin überzeugt, dass Rechte von Verbraucherinnen und Verbrauchern auch in der digitalen Welt gestärkt werden müssen. Bei IT-Produkten sollte klar ausgewiesen sein, wie lange der Herstellersupport gewährleistet wird. Darüber hinaus halte ich Vorschriften für sinnvoll, die bei Einstellung des Supports zur Offenlegung des Quellcodes verpflichten, um den weiteren Zugang zu den erworbenen Inhalten zu sichern.
Wie ich gesehen habe, hat Ihre Kampagne bereits den Schwellenwert erreicht, sodass sich die Europäische Kommission mit ihr befassen muss. Auch im Rahmen des “Digital Fairness Fitness Check” hat die Kommission grob angekündigt, sich mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Wir als Europa- SPD erwarten, dass der Vorschlag für den Digital Fairness Act, der voraussichtlich Mitte 2026 vorgelegt wird, wichtige Impulse setzt. Sollte dies nicht der Fall sein, werden wir uns entsprechend positionieren. Als Europäische Sozialdemokratie setzen wir uns dafür ein, dass Produkte – ob analog oder digital – fair, transparent und langlebig gestaltet werden. Das vorzeitige „Ableben“ digitaler Produkte ist dabei ein ernstzunehmendes Problem, das wir im Sinne des Verbraucherschutzes angehen müssen.
Alles Gute für Sie und herzliche Grüße
Delara Burkhardt

