Sind Sie bereit sich persönlich für die bisher erreichten Fortschritte in der Energiewende mit uns Bürgern zusammen einzusetzen? Im Sinne von: das Erreichte erhalten und weiter fördern?
Sehr geehrter Herr Katzidis,
Ich habe vor 4 Jahren eine Solaranlage auf meinem Dach installieren lassen und möchte wissen, ob Sie sich mit mir, einer Bonner Bürgerin, weiterhin für den Fortschritt und Erhalt unserer Klimawende einsetzen wollen oder sich dem Diktat Ihrer Partei unterwerfen möchten, die laut Medienberichten beabsichtigt einige Schritt rückwärts zu gehen, trotz der erkennbaren Not für uns alle und auch unserer gemeinsamen Stadt Bonn.
Mit freundlichem Gruß
E. Schliebitz
Sehr geehrte Frau S.,
herzlichen Dank für Ihre Nachricht und Ihr persönliches Engagement für die Klimapolitik in Bonn.
Gestatten Sie mir zuerst einen Hinweis aus meiner Sicht: Ihre Frage verknüpft eine persönliche Bitte an mich mit der pauschalen Unterstellung eines „Parteidiktats“ auf Basis unbestimmter Medienberichte. Das vermischt eine persönliche Anfrage mit einer politischen Richtungsbehauptung und zeichnet ein verzerrtes Bild. In der parlamentarischen Arbeit gibt es keine Diktate, sondern offene, zum Teil harte Sachdebatten in Fraktionen, Ausschüssen und mit Fachleuten. Ich entscheide nach Fakten, Praxistauglichkeit und im Interesse unserer Stadt – nicht nach Schlagworten wie zum Beispiel „Klimawende“.
Mein Ziel ist eindeutig: wirksamer Klimaschutz, verlässliche und bezahlbare Energieversorgung sowie Akzeptanz in der Bevölkerung – technologieoffen und sozial ausgewogen. Kritik an einzelnen Instrumenten ist kein Rückschritt, sondern oft notwendig, um Regeln praxistauglicher zu machen und schneller Wirkung zu erzielen. Ich lasse mich weder von Parolen treiben noch von Symbolpolitik. Wo Regelungen praxisfern sind, trete ich für Korrekturen ein, damit wir unsere Ziele schneller und nachhaltiger erreichen.
Im Übrigen lebe ich privat schon lange so klimaneutral, wie es uns möglich ist. Als die „Fridays for Future“- Bewegung losging, habe ich allen Schulen in meinem Wahlkreis konkrete Gesprächs- und Diskussionsangebote gemacht, einschließlich Landtagsbesuchen. Leider gab es von den Schulen kaum Reaktionen. Lediglich eine Schule, das Helmholtz-Gymnasium in Duisdorf, hatte Interesse an einer unmittelbaren Diskussion mit einem Abgeordneten. Dort war ich anschließend zu einer persönlichen Diskussion mit der Oberstufe.
Wenn Sie konkrete Vorhaben meinen, die Sie als Rückschritte sehen, dann beziehe ich gerne dazu Stellung. Sie können mir auch jederzeit direkt Fragen stellen. Sie erreichen mich unter: kontakt@christos-katzidis.de
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Christos Katzidis MdL
Weitere Fragen an Christos Katzidis
Strafverfahren sind nicht mit einem Partei-Verbotsverfahren vergleichbar
Ein Verbotsverfahren nützt nach meiner Überzeugung nur der AfD, aber nicht der Demokratie, da sich ein Verfahren mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über Jahre ziehen würde.
Für eine Überprüfung der AfD müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die der Verfassungsschutz entsprechend nachweisbar und gerichtsfest dokumentieren muss. Da haben wir als Parlamentarier nur wenig bis gar keine Einflussmöglichkeiten. Als Landtagsabgeordneter kann ich den Antrag im Bundestag auf ein AfD-Verbot vor dem Bundesverfassungsgericht nicht direkt unterstützen, da dies in die Zuständigkeit der Bundestagsabgeordneten fällt.
Sie können sich auch jederzeit gerne an den örtlich zuständigen Landtagsabgeordneten oder die entsprechend zuständigen Bundestagsabgeordneten wenden.