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Christine Buchholz
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Frage von Wolfgang W. •

Frage an Christine Buchholz von Wolfgang W. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Ich habe eine Frage zum ewig leidigem Thema GEZ:

warum müssen wir einen der weltweit teuersten Rundfunksender der Welt mit Abgaben finanzieren. Bei dem Thema kann ich von meiner Seite aus sagen, dass eine unabhängige Medienbehörde zwar generell eine lobenswerte Idee ist, aber ich kritisiere die Umsetzung. Es gibt für mich keinerlei logische Begründung, warum diese eine marktbeherrschende Stellung haben soll.

Ich würde es für vernünftiger bewerten, wenn unsere Medien-Anstalten diesbezüglich aufgeteilt werden die Grundversorgung von max. 2 Fernsehprogrammen(deutschlandweit) und maximal 15 Radiosendern (1deutschlandweit, je einer je Bundesland) wird über Abgaben finanziert, alle weiteren Angebote müssen über privatwirtschaftliche im Wettbewerb mit den anderen Anbietern finanzierten Angebote angeboten werden.

Dafür dürfte dann der Beitrag in Höhe von 1€ je Haushalt ausreichen. Warum kann ein solches Konzept nicht berücksichtigt werden?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Weinbrecht,

Für mich verknüpft sich mit der Frage, wie viele Sender wir brauchen, die Frage, welche Medien in welcher Qualität wünschenswert sind. Das öffentlich-rechtliche Angebot zu reduzieren, würde bedeuten, den privaten noch mehr Raum zu geben.
Die Linke fordert von den Medien, dass sie in unserer Gesellschaft der öffentlichen und individuellen Meinungs- und Willensbildung dienen und Vielfalt bieten sollen. In den letzten Jahren ist festzustellen, dass private Medienunternehmen vor allem profitorientiert agieren, während viele öffentlich-rechtliche Sender in den Hauptsendezeiten die Quoten im Blick haben. Anstatt möglichst vielen möglichst oft etwas zu bieten, wird versucht, bestimmte Zielgruppen möglichst lange an das eigene Angebot zu binden. Dadurch wird, insbesondere in Radio und Fernsehen, auch die Genrevielfalt eingeengt.
Für die Linke ist als erste Prämisse gesetzt: Ein starker öffentlich-rechtlicher, staatsferner Rundfunk ist für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar.
Ich bin allerdings auch für eine sozial-gerechte Finanzierung.
Gerne möchte ich Ihnen noch diesen Link empfehlen, indem sehr konkrete Änderungsvorschläge für die Rundfunkverträge enthalten sind.
https://www.linksfraktion.de/themen/nachrichten/detail/fuer-eine-reform-des-dualen-rundfunksystems-1/

Mit freundlichen Grüßen Christine Buchholz

MdB-Büro: Christine Buchholz
Fraktion DIE LINKE
Platz der Republik 1
11011 Berlin