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Christian Lindner
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Frage von Ansgar S. •

Frage an Christian Lindner von Ansgar S. bezüglich Wirtschaft

Sehr geehrter Herr Lindner,

das Potsdam-Institut stellt in einem Videobeitrag zur Zeitschiene bis 2020 beim Klimaschutz in Übereinstimmung mit dem IPCC fest:
(Link: https://m.youtube.com/watch?feature=youtu..be&v=az8cHdHFopE )

1) Selbst die Vereinbarungen von Paris decken nur die Hälfte der CO2-Reduktionen, die zur Erreichung des UN-Klimaziels 2020 notwendig sind. Es gibt seitens des IPCC klare Reduktionsmengen-Empfehlungen.

2) Die Maßnahmen der jetzigen Bundesregierung reichen nicht einmal aus, die (gem. IPCC und dem Potsdam Institut unzureichenden) Pariser CO2-Reduktions-Abkommen zu erfüllen.

Mit dem Hintergrund dieser Informationen eine Ja/Nein-Frage an Sie:

Ist eine - gemessen an den vom IPCC für nötig erachteten Reduktionsmengen - zu geringe deutsche Zielsetzung aus Ihrer persönlichen Sicht ethisch zu vertreten (sei es aus Gründen der internationalen Belastungsgerechtigkeit, Belastung unserer Bevölkerung und Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit)?

Herzlichen Dank für Ihr Feedback.

Mit freundlichem Gruß
A. S.

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Mail.

Die Erfüllung des Pariser Klimaabkommens wird der internationalen Staatengemeinschaft große Anstrengungen abverlangen. Wir Freie Demokraten teilen das Ziel, Maßnahmen zu ergreifen, um die Erderwärmung auf unter 2 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Für uns sind die europäischen Ziele für 2020 und 2030 maßgeblich. Zusätzliche einseitige Verpflichtungen Deutschlands lehnen wir ab, da sie für den globalen Klimaschutz nicht förderlich sind. Zum einen führen die europaweiten Ziele dazu, dass jede Tonne in Deutschland zusätzlich gespartes CO2 in anderen europäischen Ländern zusätzlich ausgestoßen werden kann. Alleingänge Deutschlands in der Klimapolitik sind also ökologisch wirkungslos. Auch würde es den Druck auf außereuropäische Staaten verringern, ihre in Paris zugesagten Maßnahmen umzusetzen. Zum anderen könnten höhere Minderungsziele kurzfristig nur durch staatliche Interventionen erreicht werden. Mit solcher planwirtschaftlichen Bevormundung nehmen wir uns die notwendige Offenheit für den technischen Fortschritt. In neuen Technologien und Verfahren liegt aber der Schlüssel für erfolgreichen Klimaschutz. Denn dem Weg der Emissionsreduktion durch den Verzicht auf Arbeitsplätze und gesellschaftlichen Wohlstand wird kein anderes Land der Welt nachfolgen.

Mit besten Grüßen
Christian Lindner

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