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Carsten Träger
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Frage von Julia B. •

Frage an Carsten Träger von Julia B. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Träger,

am 26.6.18 findet im Bundestag eine Debatte zur Einführung einer Weidetierpraemie statt - die SPD lehnt eine solche Prämie ab. Warum? Und wie werden Sie persönlich abstimmen?

Es wäre schön, wenn Sie mir eine kurze Rückmeldung geben könnten.

Mit freundlichen Grüßen,
J. B.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau B.,

vielen Dank für Ihre Frage. Bitte entschuldigen Sie die verspätete Antwort.

Grundsätzlich spricht lediglich die große Belastung für den Steuerzahler gegen eine Weidetierprämie, solange wir nicht ein grundsätzlich anderes System von Förderungen und Subventionen in der Landwirtschaft verfolgen. Derzeit findet der Löwenanteil der Förderung über das Gießkannenprinzip "viel Fläche, viel Förderung" statt. Solange wir das im Grundsatz weiter so betreiben, wird eine Weidetierprämie für alle Weidetiere schlicht ein zu großer zusätzlicher Aufwand.

Im Zuge der Wolfsdebatte wurde allerdings wieder einmal sehr deutlich, dass Schaf- und Ziegenhaltenden am meisten von Übergriffen des Wolfes betroffen sind und nur sehr wenig finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit erhalten, weil sie oft nicht über die notwendigen eigenen Flächen verfügen. Diese Berufsgruppe besser zu unterstützen halte ich für dringend geboten.

Schäfer und Schäferinnen leisten einen großen Beitrag für die Gesellschaft. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die Deich- und Kulturlandschaftspflege wäre ohne Schafe undenkbar. Was würde ohne Heidschnucken aus der Lüneburger Heide werden? Sie erbringen öffentliche Leistungen, die auch von der Gesellschaft besonders honoriert werden müssen. Denn die wirtschaftliche Lage vieler Schaf- und Ziegenhalter ist sehr angespannt. Wir haben bei unserem Koalitionspartner für eine Weidetierprämie geworben, jedoch zeigt die Union in diesem Punkt keine Gesprächsbereitschaft. Wir möchten explizit Schaf- und Ziegenhaltende entlasten und verhandeln über eine Finanzierung aus dem Bundeshaushalt. Eine solche „Schafprämie“ würde, auch für die besonders betroffenen Wanderschäfer und Wanderschäferinnen Abhilfe schaffen, die nicht mit europäischen Agrarmitteln gefördert werden können. Wir werden diesen Ansatz in den Beratungen zum nächsten Bundeshaushalt weiter verfolgen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Carsten Träger

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