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Carsten Müller
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Frage von Lars H. •

Frage an Carsten Müller von Lars H. bezüglich Verkehr

Sehr geehrter Herr Müller,
ich fasse meine Fragen kurz für sie zusammen.
Wieso fördert die Bundesregierung nicht die Autokonzerne, zusätzliche Antriebstechnologien durch H2 mit allen Mitteln zu entwickeln und marktfähig zu machen? (Die E-Auto Technologie ist in der Herstellung nicht unbedingt nachhaltig)

Wieso werden Bahntickets nicht spürbar billiger, sodass beispielsweise eine Zugreise (Hin und Rückfahrt) von Hamburg nach Hannover mit dem ICE billiger sein sollte, als mit dem Auto? Das Preisniveau entspricht in vielen Fällen dem einer Tankfüllung beim Auto, zzgl. dass der weiterführende Nahverkehr nicht inbegriffen ist.

Gute Fahrräder vermeiden Schadstoffe und Treibhausgase und sind innerstädtisch neben dem öffentlichen Nahverkehr ein sicheres Transportmittel. Wieso sind "gute" Fahrräder auf dem Markt nachwievor so teuer (Preisspanne für Qualität beginnt bei ca. 500€)? Wären dort Förderungen nicht angemessen?
Damit die Städte vom großen Verkehrsaufgebot entlastet werden.
Auch die Beförderung von Fahrrädern im ÖPNV ist zurzeit durch entsprechende Tarife zu teuer. Man muss zum Beispiel auf der Strecke von Braunschweig nach Wolfsburg 2,50€ zusätzlich für eine Fahrradkarte zahlen, um nicht offiziell schwarz zu fahren. Sollten die Maßnahmen der Bundesregierung, den öffentlichen Nahverkehr begehrter zu machen? Also, dass ich umsonst mein Fahrrad mitnehmen kann, um an meinem Fahrziel (in diesem Falle Wolfsburg) mobil zu bleiben?

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Sehr geehrter Herr Hillebrand,

herzlichen Dank für Ihre Nachricht.

Zu Ihrer ersten Frage: Erst vor kurzem wurde die Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) mit einem eigens dafür eingerichteten Nationalen Wasserstoffrat ins Leben gerufen. In erster Linie sollen dabei die regulativen Voraussetzungen für den Hochlauf des Wasserstoffs festgesetzt werden. Darüber hinaus soll die Erzeugung, der Transport und die zukünftige Nutzung bzw. nationale Versorgung des Wasserstoffs geklärt und sichergestellt werden. Momentan ist die Erzeugung von (grünem) Wasserstoff zu teuer. Allerdings sollen bis 2022 jährlich 100 Mio. Euro in die Förderung für Reallabore der Energiewende, unter anderem also auch die Wasserstoffförderung fließen. Ungeachtet dessen unterstützt die Bundesregierung bereits jetzt die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Unternehmen, bspw. mit dem Programm „Nationale Innovationsprogramme Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien“ (NIP). Eine Liste der geförderten Projekte der Unternehmen finden Sie hier:

https://www.now-gmbh.de/de/bundesfoerderung-wasserstoff-und-brennstoffzelle

Bezüglich Ihrer Frage über die Preise der Bahn im Vergleich zur Autofahrt kann ich Folgendes anführen: Bei einer fairen Berechnung der Autofahrt kommen nicht nur die Spritkosten, sondern auch die Betriebskosten, wie Versicherung, Steuern, Werkstattbesuche, Parkplatzgebühren, eventuelle Bußgelder und der stetige Wertverlust des Autos hinzu. Nichtsdestotrotz hat die Union 2019 das Konzept „Mobilität der Zukunft“ ausgearbeitet. Dieses enthält unter anderem das Ziel, eine gute Infrastruktur aufzubauen. Dies erfordert umfangreiche Investitionen in den Schienen- und Radverkehr. Dabei soll neben einer selbstbestimmten Lebensführung aller Bürgerinnen und Bürger auch die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes erreicht werden.

Ich setze mich dafür ein, dass der ÖPNV zuverlässig, kostengünstiger und insbesondere eine attraktive Alternative zum Auto wird. Dafür sollen Ticketoptionen erweitert, bspw. auch die Option der Fahrradmitnahme, und Verbunde über Bundeslandgrenzen hinweg geschlossen werden. Hinzu kommt, dass der ÖPNV zukünftig nachhaltig gestaltet werden soll. Durch den Einsatz von Wasserstoff oder Elektrizität können wir dies sicherstellen.

Insbesondere die aktuelle Situation hat die Aufmerksamkeit auf den Radverkehr gelenkt. Inzwischen gibt es etliche Angebote zum Bike-Sharing oder Leihoptionen für Fahrräder verschiedener Unternehmen. Dies ermöglicht den Nutzern, günstig und schnell an ein eigenes Fahrrad zu kommen. Denn der Einkaufspreis eines Fahrrads bestimmt sich, wie bei vielen Produkten, unter anderem aufgrund von Angebot und Nachfrage und der Qualität des Produktes. Aus diesem Grund wollen wir vor allem diese Sharing-Dienste unterstützen, um einer breiten Spanne der Bevölkerung den Zugang zum klimafreundlichsten Fortbewegungsmittel zu ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Müller

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