Im Bundestag trugen sie das Palästinensertuch. Distanzieren Sie sich von der radikal islamischen Hamas und dem Terror und Hass, der Juden in Israel und auch in Deutschland entgegengebracht wird?
Das Palästinensertuch ist nicht "nur ein Schal" der Menschen aus der von Arabern bewohnten Region Palästina. Es wird bewusst als Symbol, auch von der Hamas, für den Kampf gegen Israel verwendet. Die Leute sowohl im Nahen Osten, als auch hier im Westen tragen das Tuch und skandieren "from the river to the sea", was einer faktischen Auslöschung des Staates Israel gleich kommt. Auch Mitglieder der palästinensischen Volksfront, trugen das Tuch und und machten es durch ihre Flugzeugentführungen Ende der 1960er Jahre bekannt. Bilder mit des Schals, der "Kufiya" und der Kalaschnikow wurden zu Symbolen des radikal bewaffneten palästinensischen "Widerstands".
Ich trage das Tuch, weil ich die von internationalen Gerichten und Menschenrechtsorganisationen angemahnten Menschenrechtsverletzungen durch die israelische Regierung an der palästinensischen Zivilbevölkerung ernst nehme.
Das Tragen der Kufiya und die Solidarität mit Palästina sind NICHT gleichzusetzen mit der Unterstützung der Terrororganisation Hamas – das habe ich auch an anderer Stelle bereits mehrfach klargestellt und ich finde diese Unterstellung skandalös, da sie dazu dient, den Protest für Menschenrechte zu delegitimieren. Selbstverständlich verurteile ich den Terror der Hamas und antisemitische Übergriffe in Deutschland zutiefst.
Außerdem greift ihre "historische Einordnung" deutlich zu kurz und reduziert die Geschichte des Tuchs und blendet die aktuelle Realität aus: Tausende Menschen weltweit – darunter auch Jüdinnen und Juden und Israelis in Deutschland – demonstrieren friedlich für die Wahrung der Menschenrechte und tragen die Kufiya als Symbol der Solidarität.
Weitere Fragen an Cansin Köktürk
Ich habe mich entschieden für den Bundestag zu kandidieren, um all den Menschen, die ich in den letzten zehn Jahren in meinem Beruf kennengelernt habe eine Stimme zu geben. Ich will eine Politik machen, die an der Seite aller Menschen steht.
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Als Linksfraktion im Bundestag stehen wir ein für eine offene und vielfältige Gesellschaft, die wir gegen ihre Feinde verteidigen müssen – also gegen fundamentalistischen Islamismus ebenso wie gegen rechtsextremistischen Terror.
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