Warum wird die Regenbogenflagge dieses Jahr nicht mehr zum CSD gehisst?
Frau Ministerin Bas,
als Bundestagspräsidentin war es Ihnen wichtig, mit der Regenbogenflagge ein sichtbares Zeichen für die queere Community zu setzen – gerade auch zum Christopher Street Day. Warum fällt dieses Zeichen jetzt weg, wo Sie Ministerin in einer Regierung mit CDU-Beteiligung sind? Gilt Solidarität mit der LGBTQ-Community plötzlich als zu politisch – oder ist die queere Sichtbarkeit in Zeiten möglicher Koalitionen mit konservativen Kräften nicht mehr genehm?
Weitere Fragen an Bärbel Bas

Ich bin der Auffassung, dass Nebentätigkeiten in bestimmten Fällen sinnvoll sein können – vorausgesetzt, sie stehen in einem angemessenen Verhältnis zur Hauptaufgabe als Mitglied des Deutschen Bundestages

Die SED-Opferrente können Menschen beantragen, die laut § 17a des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes „eine mit wesentlichen Grundsätzen einer freiheitlichen rechtsstaatlichen Ordnung unvereinbare Freiheitsentziehung von insgesamt mindestens 90 Tagen erlitten haben“. Das kann auch ehemalige DDR-Heimkinder betreffen.

Ich kann auch verstehen, dass es enttäuschend ist, wenn eine Partei ein Vorhaben nicht umsetzen kann. Gleichzeitig kann ein Wahlprogramm keine Garantie sein – nicht nur wegen möglicher Koalitionen, sondern auch, weil sich eine Bundesregierung im Laufe einer Legislaturperiode oftmals auf veränderte weltpolitische oder wirtschaftliche Rahmenbedingungen einstellen muss.

Bei ihrer Einführung 2007 – auch vor meiner Zeit im Deutschen Bundestag – war die SED-Opferrente darauf ausgerichtet, gezielt wirtschaftlich bedürftige Opfer politischer Verfolgung in der DDR zu unterstützen. Mit der Reform in diesem Jahr haben wir das geändert: Die Würdigung des individuell erlittenen Unrechts durch das SED-Regime, das unabhängig von der wirtschaftlichen Lage besteht, tritt nun stärker in den Mittelpunkt.