Sehr geehrte Frau Bas, ist die Anzahl der Krankenkassen durch geschichtliche Entwicklung gerechtfertigt? Oder sollte nur eine Kasse angeboten werden und die Verwaltungskosten für die 98 KK gespart !
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Deutschland hat heute 94 gesetzliche Krankenkassen – vor 30 Jahren waren es noch 960. Die Zahl ist also schon stark gesunken. Dass wir dennoch mehrere Kassen haben, hat Vorteile: Versicherte können wählen, welche Zusatzleistungen, Wahltarife oder welcher Service am besten zu ihnen passen. Der Wettbewerb sorgt auch dafür, dass Kassen effizient arbeiten müssen.
Gleichzeitig ist richtig, dass sich die Kassen in ihren Kernleistungen kaum unterscheiden dürfen. Deshalb entstehen Doppelstrukturen und dadurch zusätzliche Verwaltungskosten. Genau hier wollen wir ansetzen. Im Koalitionsvertrag haben wir vereinbart, Verwaltungs- und Vertragsprozesse zu vereinheitlichen, Bürokratie abzubauen und digitale Lösungen einzusetzen. So sollen die steigenden Ausgaben begrenzt, die Beiträge stabilisiert und die Versorgung verbessert werden. Wir wollen, dass das Geld der Versicherten stärker in die Behandlung und Pflege fließt – und weniger in Verwaltung. Dazu kommt die verpflichtende elektronische Patientenakte ab 2025, die eine bessere und schnellere Versorgung ermöglichen soll.
Für die Umsetzung ist innerhalb der Bundesregierung die Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken zuständig. Ich empfehle Ihnen, direkt mit ihr bzw. dem Bundesministerium für Gesundheit Kontakt aufzunehmen. Das geht zum Beispiel hier: https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/kontakt/kontaktformular.html
Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass Sie selbstverständlich die Möglichkeit haben, auch auf direktem Weg mit dem Deutschen Bundestag, seinen Abgeordneten oder mir Kontakt aufzunehmen – zum Beispiel über https://www.bundestag.de.
Mit freundlichen Grüßen
Bärbel Bas

