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Antje Möller
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Hilde J. •

Frage an Antje Möller von Hilde J. bezüglich Soziale Sicherung

Guten Tag, sehr geehrte Frau Möller,

eine der größten und umstrittensten Tierversuchsanstalten - LPT - befindet sich in Hamburg. Hinter hermetisch verschlossenen Türen werden dort seit Jahren - nicht nur nach meiner Ansicht - barbarische Tierversuche durchgeführt, die nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar sind. Die Tatsache, daß nach meiner Kenntnis selbst politischen Mandatsträgern der Zutritt dort verweigert wird, unterstreicht diesen Verdacht.

Tierschutz ist ein im Grundgesetz verankertes Staatsziel. Überdies ist schon seit längerer Zeit erwiesen, daß die Ergebnisse der tierquälerischen Versuche keinesfalls auf den Menschen übertragbar sind und gefährliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Es gibt alternative Methoden, die zuverlässiger und auch wesentlich kostengünstiger sind.

Was gedenken Sie zu tun um die Praktiken der LPT wirkungsvoll zu überprüfen und ggfs. abzustellen?

Mit freundlichen Grüßen
H. J.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau J.,

vielen Dank für Ihre Frage. Die Grünen arbeiten schon lange gegen Tierversuche und wollen sie langfristig abschaffen. In der Bürgerschaft haben wir den Antrag " Tierversuche reduzieren - tierversuchsfreie Forschung stärken!" (Drs. 20/519) eingebracht, der leider mehrheitlich mit den Stimmen von SPD, CDU und FDP abgelehnt wurde. Als Reaktion auf unseren viel weitergehenden Antrag wurde jedoch ein Ersuchen an den Senat gestellt, zu prüfen, ob nicht wenigstens die Landes-Versuchstierstatistiken gebührenfrei online veröffentlicht werden können. Die zuständige Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz hat dazu geantwortet, dass zwar die Tierarten und Tierzahlen grundsätzlich veröffentlicht werden könnten, darüber hinaus gehende Daten aus Gründen der Wahrung der Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse der Tierversuchseinrichtungen jedoch geschützt werden müssten. Aus grüner Sicht ist diese Antwort unbefriedigend, weil damit der vermeintliche Schutz der Wirtschaftsinteressen der Tierversuchsbetreiber über das gesellschaftliche Aufklärungsinteresse gestellt werden.

Eine weitere Forderung unserer Antrages war es, die Kontrolle von Tierversuche zu verbessern. Unser Vorschlag war, nicht ein Drittel sondern die Hälfte der Sitze in der Hamburger Tierversuchskommission auf Vorschlag der Tierschutzorganisationen besetzen zu lassen. Diese Verschiebung der Kräfteverhältnisse in der Tierversuchskommission hätte dem Tierschutz sicher unmittelbar genützt und sicher zu mehr und strengeren Kontrollen geführt. Leider sind unsere Vorschläge bislang abgelehnt worden, aber wir werden weiter nach Möglichkeiten suchen, den Tierschutz gerade in den Tierversuchsanstalten zu verbessern.

Mit freundlichen Grüßen

Antje Möller