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Anke Rehlinger
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Frage von Tamara Z. •

ME/cfs, Post covid u post Vac. Sie haben im Live gesagt d diese Krankheitsbilder mehr Aufmerksamkeit benötigen. Wie wollen sie dafür sorgen das die Betroffenen diese im Saarland bekommen?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Z.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Die gesundheitlichen Folgen von ME/Chronisches Fatigue Syndrom, Post-COVID und Post-Vac stellen große Herausforderungen für die Betroffenen und ihre Angehörigen dar. Als Politikerin und Ministerpräsidentin nehme ich diese oft langanhaltenden, schwerwiegenden Beschwerden sehr ernst. Wie die meisten Menschen habe auch ich Betroffene im Bekanntenkreis. 

Wichtig ist, dass hier alle an einem Strang ziehen und die notwendigen Maßnahmen ergreifen. Der Bund ist zuständig für die gesundheitspolitische Einordnung sowie die Unterstützung der Forschung in diesen Bereichen. Hier nehmen wir auch Einfluss über die Gesundheitsministerkonferenzen der Länder, bei denen das Thema regelmäßig auf der Tagesordnung steht. 

Die Initiative „Long Covid“ des Bundesministeriums für Gesundheit und die Forschungsförderung der Bundesregierung sind wichtige Bausteine. So können die zuständigen Fachgesellschaften evidenzbasiert Leitlinien zum Umgang mit den Beschwerden entwickeln und Behandlungsmöglichkeiten herausarbeiten. Neben der bundesweit geförderten Forschung sind auch verschiedene Studien zu nennen, die vom Saarland gefördert wurden.

Zur Verbesserung der Versorgung für Versicherte ist am 09.05.2024 die „Long COVID Richtlinie“ des Gemeinsamen Bundesausschusses in Kraft getreten. Seit 1.1.2025 bildet diese die Grundlage für die Abrechnung vertragsärztlicher Leistungen. 

Eine wichtige niedrigschwellige Basis zur Verbesserung der Situation der Betroffenen ist die Selbsthilfe. Die saarländische Landesregierung fördert die Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe im Saarland – KISS (selbsthilfe-saar.de). Hier gibt es auch entsprechende Selbsthilfegruppen.

Die Hochschulambulanz am Universitätsklinikum des Saarlandes bietet eine Post-Covid-Sprechstunde und entsprechende Behandlung. Das Angebot umfasst die Betreuung durch ein interdisziplinäres Team. Die Behandlung richtet sich nach den Beschwerden der Patienten und konzentriert sich auf die komplexen Langzeitfolgen der Erkrankung. In diesem Rahmen wurden zudem auch weitere Studien initiiert. Viele Kliniken behandeln die Patienten inzwischen symptomorientiert gemeinsam, z. B. bei Fatigue, chronischem Schmerz oder Konzentrationsstörung.

Wir setzen uns auf Landesebene sowie über unsere Beteiligung an der Bundespolitik mit Nachdruck dafür ein, die bestmöglichen Versorgungsstrukturen für Betroffene sicherzustellen und den Zugang zu adäquater Behandlung zu erleichtern. Das Ziel ist, dass alle Menschen, die unter den Folgen dieser Krankheitsbilder leiden, die Anerkennung und medizinische Unterstützung erhalten, die sie brauchen. 

Ich hoffe, ich konnte Ihre Frage beantworten und wünsche Ihnen alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

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