Wie möglich ist eine Stahlsynergie mit anderen stahlproduzierenden Bundesländern ggf. mit EU-Nachbarstaaten? Ziel: Keine Stahlpreisdiktate von N-EU-Investoren.

Sehr geehrter Herr J.,
Stahl ist ein sehr grundlegender Rohstoff, der am Anfang zahlreicher Wertschöpfungsketten steht. Aus meiner Perspektive müssen daher stets relevante Produktionskapazitäten in Deutschland und Europa verbleiben. Deshalb setze ich mich sehr für den Erhalt und die Transformation der Stahlindustrie im Saarland ein.
Wichtig ist dabei allerdings, dass diese wettbewerbsfähig sein muss. Aus diesem Grund setze ich mich auf verschiedenen Ebenen für gute Wettbewerbsbedingungen für die deutsche und damit auch die saarländische Stahlindustrie ein – wo immer möglich auch gemeinsam mit anderen Bundesländern.
Ein fairer Wettbewerb mit Produkten von außerhalb des EU-Raums lässt sich zudem nur gemeinsam mit unseren europäischen Nachbarn auf europäischer Ebene regeln. Hierbei gibt es drei mögliche Hindernisse für einen fairen Handel: Erstens, wenn Stahl im Ausland ohne Berücksichtigung von „Klimakosten“ (also z.B. unter hohem Treibhausgastausstoß) entsteht, der bei europäischem Stahl eingepreist ist. Zweitens, wenn Stahl im Ausland teilweise klimafreundlich hergestellt wird, aber ausschließlich, um diesen nach Europa zu exportieren, während man weiterhin für den eigenen Markt klimaschädlicher produziert, um so Transformationskosten auszulagern. Und Drittens, falls Unternehmen im Ausland, zum Beispiel aufgrund von Subventionen, Preisdumping betreiben. Alle diese Fälle müssen wir gemeinschaftlich durch kluge Einfuhrkriterien berücksichtigen und eindämmen, damit am Ende ein fairer marktwirtschaftlicher Rahmen besteht.
Mit freundlichen Grüßen