Liebe Frau W. bei der Debatte im Bt. am 9. Juli waren Sie bei der Rede der Abgeordneten Dröge (Grüne) sehr aufgebracht als es um die Rückschritte beim Klimaschutz ging. Was hat Sie so wütend gemacht?

Lieber Herr H.,
vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an der Debatte im Bundestag am 9. Juli. Gerne erläutere ich Ihnen die Situation aus meiner Sicht.
Leider hört der Zuschauer nicht, was ich in die Debatte einwerfe. Und er kann deshalb auch nicht beurteilen, ob der Einwand berechtigt ist.
Als Klimabeauftragte war ich 2019 daran beteiligt, dass wir ein sehr ambitioniertes Klimaschutzgesetz und Anreize für den Umstieg auf klimafreundliche Technologien, wie zum Beispiel die Umweltprämie für Elektroautos, auf den Weg gebracht haben.
Diese Maßnahmen sind aus meiner Sicht entscheidend für den Erfolg unserer Klimaziele, und es war frustrierend zu sehen, wie die Ampel-Regierung das Klimaschutzgesetz aufgeweicht und die Umweltprämie abgeschafft hat.
Als ehemalige Vorsitzende der Arbeitsgruppe für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und Klimabeauftragte der CDU/CSU-Fraktion liegen mir diese Themen besonders am Herzen. Deshalb war ich bei meinen Zwischenrufen sehr emotional, vor allem auch deshalb, weil die Rednerin, obwohl sie meine Frage durchaus verstanden hat, darauf nicht reagiert und einfach über meine Zwischenfrage hinweg geredet hat.
Nach der Debatte habe ich mir das Video noch einmal angeschaut und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich in Zukunft bei Zwischenrufen zurückhaltender agieren und weniger dazwischenrufen werde, da der Zuschauer sie nicht hören und damit auch nicht bewerten kann, welche berechtigten Argumente ich in die Diskussion einwerfe.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Sie mir inhaltlich zustimmen und Sie die Abschaffung der Umweltprämie auch kritisch sehen.
Ich hoffe, diese Erläuterungen helfen Ihnen, die Debatte besser zu verstehen. Vielen Dank nochmals für Ihr Interesse.
Herzliche Grüße
Ihre
Anja Weisgerber