Wie stellen Sie sich vor, dass junge Menschen wie ich, eine Zukunft in der Landwirtschaft sehen sollen, wenn wir durch die Düngeverordnung und sonstige Sektoren in eine Ecke gedrängt werden?

Sehr geehrte Frau M.
Vielen Dank für Ihre Frage – sie spricht eine wichtige Sorge an, die viele junge Menschen in der Landwirtschaft bewegt. Klar ist: Ohne eine zukunftsfähige Landwirtschaft gibt es keine Ernährungssicherheit, keine gepflegten Kulturlandschaften und keinen erfolgreichen ländlichen Raum. Und ebenso klar ist: Es braucht junge Menschen wie Sie, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft mitzugestalten.
Ich verstehe, dass Regelungen wie die Düngeverordnung als Belastung empfunden werden. Doch sie haben einen wichtigen Hintergrund: den Schutz unseres Grundwassers – also eines der wichtigsten Güter für unsere Gesundheit, unsere Umwelt und die Landwirtschaft selbst. Unsere Aufgabe als Politik ist es, solche Vorgaben praktikabel umzusetzen – mit Augenmaß, mit technischer Unterstützung und mit finanzieller Förderung. Genau daran arbeiten wir in Baden-Württemberg.
Mit dem Strategiedialog „Landwirtschaft mit Zukunft“ hat die Landesregierung einen Raum geschaffen, in dem Landwirtinnen und Landwirte, Umwelt- und Tierschutz, Wissenschaft, Handel und Politik gemeinsam an Lösungen arbeiten. Es geht uns darum, Zielkonflikte offen zu benennen und Wege zu finden, wie landwirtschaftliche Betriebe wirtschaftlich tragfähig bleiben und zugleich gesellschaftlichen Erwartungen gerecht werden können. Dieser Dialog ist ein zentraler Baustein unserer Politik – und er steht für einen echten Kulturwandel: weg vom Gegeneinander, hin zum Miteinander.
Wir als Grüne setzen uns dafür ein, dass junge Menschen eine Zukunft in der Landwirtschaft sehen können – mit klarer Perspektive, mit verlässlichen Rahmenbedingungen und mit politischem Rückhalt. Wir fördern den Ökolandbau, investieren in Tierwohl-Ställe, unterstützen Innovationen und digitale Technik und stärken die regionale Vermarktung. Besonders wichtig ist uns dabei auch die gezielte Unterstützung von Junglandwirtinnen und Junglandwirten – etwa über das Förderprogramm FAKT oder durch Beratung und Existenzgründungshilfen.
Unser Ziel ist, dass Landwirtschaft nicht zwischen den Fronten steht, sondern Teil der Lösung ist: beim Klima-, Boden- und Wasserschutz ebenso wie bei der wirtschaftlichen Entwicklung des ländlichen Raums. Wir wollen die Rahmenbedingungen so gestalten, dass junge Menschen wie Sie sagen können: Ja, das ist mein Weg – mit Verantwortung, mit Sinn und mit Zukunft.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Schwarz