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Frage von Andreas F. •

Die Anbindehaltung verstösst gegen den Grundsatz einer ‘verhaltensgerechten Unterbringung’ nach § 2 Nr. 1 Tierschutzgesetz. Wieso wollen Sie die Anbindehaltung beibehalten - Klientelpolitik?

Aus Sicht der Tiermedizin und der Verhaltensforschung ist die Anbindehaltung höchst problematisch; die Bundestierärztekammer fordert daher den Ausstieg aus dieser Haltungsform (Bundestierärztekammer, PM v. 19. 5. 2015, siehe https://www.bundestieraerztekammer.de/presse/pressemeldung.php?X=20150519125845 ).

§ 2 Nr. 1 TierSchG verpflichtet den Tierhalter seine Tiere „verhaltensgerecht“ unterzubringen. Nach den Gesetzesmaterialien gelten „Haltungssysteme […] dann als tiergerecht, wenn das Tier erhält, was es zum Gelingen von Selbstaufbau und Selbsterhaltung benötigt, und ihm die Bedarfsdeckung und die Vermeidung von Schaden durch die Möglichkeit adäquaten Verhaltens gelingt“ (BT-Drs. 10/3158, S.18).

Nach § 17 Nr. 2 b TierSchG macht sich strafbar, wer einem Wirbeltier länger anhaltende erhebliche Leiden zufügt (BGH, Urt. v. 18. 2. 1987 – 2 StR 159/86, NJW 1987, 1833, 1834; siehe auch BVerwG, Urt. v. 18. 1. 2000 – 3 C 12.99, NuR 2001, 454; OLG Karlsruhe, Urt. v. 29. 10. 2015 – 3 Ss 433/15).

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