(...) Wie in vielen anderen Bereichen ist es ratsam, sich Expertenwissen einzuholen. In diesem Fall sind die Experten die Wissenschaftler und Ärzte vom Robert-Koch-Institut und der ständigen Impfkommission, die eine individuelle Beratung und Abwägung durch den Hausarzt im Einzelfall natürlich nicht ersetzen können. Ich halte - ebenso wie die Fraktion der Freien Demokraten im Bundestag - verpflichtende Impfungen zum jetzigen Zeitpunkt nicht für den richtigen Weg, das Ziel höherer Impfquoten zu erreichen. (...)
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(...) Herzlichen Dank für Ihr Schreiben zum Impfen. Nach wie vor gibt es in Deutschland sowohl bei einzelnen Bevölkerungsgruppen als auch in manchen Regionen erhebliche Impflücken, d.h. die Impfquote ist nicht hoch genug, um einen sicheren Schutz der Menschen vor Masern zu gewährleisten. (...)
(...) Als CSU im Bundestag machen wir es uns im Umgang mit dem Gesetzentwurf nicht leicht. Selbstverständlich ist uns allen bewusst, dass wir uns hier in einem Konfliktfeld einzelner Grundrechte bewegen. (...)
(...) Angesichts der geringen Impfquoten bei Erwachsenen zeigt sich: Die Forderung nach einer generellen gesetzlichen Impfpflicht geht am Kern des Problems vorbei. Sie ist außerdem kontraproduktiv, weil sie auch Menschen vor den Kopf stoßen kann, die gar keine prinzipiellen Einwände gegen Impfungen haben. (...)
(...) ich verstehe Freiheit nicht als absolute Freiheit, sondern rückgebunden an die Freiheit der anderen. Bezogen auf die Impfpflicht sehe ich meine Freiheit dort begrenzt, wenn es um Rücksichtnahme auf andere Menschen geht. Erst wenn ein gewisser Teil der Bevölkerung geimpft ist (bei Masern 95 Prozent), bietet das auch Menschen Schutz, die selbst nicht geimpft werden können. (...)
(...) Viele der Argumente beider Seiten kenne ich und ich möchte Ihnen auf diesem Weg zusichern, dass ich nicht zu denen gehöre, die Impfpflichtgegner reflexartig vorverurteilen. Jedoch beobachte ich die sich aktuell häufenden Meldungen über Masernfälle in Deutschland mit Sorge. Bei Zahlen des Robert-Koch-Instituts, nach denen die Masernfälle im letzten Jahr rückläufig waren, handelte es sich leider um eine nur vorübergehende Entwicklung, denn in diesem Jahr haben einige Bundesländer bereits jetzt mehr Masernfälle gemeldet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. (...)