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Tobias Pflüger
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Frage von Rayek N. •

Frage an Tobias Pflüger von Rayek N. bezüglich Raumordnung, Bau- und Wohnungswesen

1. Zum Stadtteil Freiburg Weingarten:
- Immer stärkere Verdichtung: In den letzten 2-3 Jahren sind in der sog. „neuen Mitte“ im Umkreis von ca. 200 Metern 207 neue Wohnungen entstanden. Weitere, ein 8-Stöcker u. „Eckbebauungen“ sind in Planung. Fast 2 ½ Hochhäuser d. alten 16-Geschosser-Tys mit 90 Wohnungen, wurden mitten an den schon eng bebauten Ort gestellt.
- Wohnungen der Stadtbau in Weingarten (meist mit Menschen mit Wohnberechtigungsschein): 2308; aber 326 Stadtbauwohnungen in Rieselfeld und Vauban zusammen.
- Migrationshintergrund in Weingarten: in Kindergarten 90%, Grundschule 87%, bei 62 % der Gesamtbevölkerung; Alg II-Anteil der Bewohner in Weingarten liegt mit 224 % über dem städtischen Durchschnitt (FR.ITZ 2012).
- Die Stadt weiß über diese Umstände in Freiburg Bescheid, z.B. spricht BM v Kirchbach im Wohnungsmarktbericht 2011 von problematischer „sozialer Segregation (die) ... erzwungen stattfindet, (und) sich in negativer Weise zuspitzt.“ D.h. konkret Weingarten.
- Forum Weingarten (vgl. Homepage) kommt zu ähnlicher Beurteilung.

2. Trotz allem soll - durch den Bau eines 8-Stöckers - mit dieser Verdichtung fortgefahren werden.

3. - Werden Sie sich dafür einsetzen, dass die gesteigerte bauliche Verdichtung, mit Folgen der Vertiefung des sozialen Missstands in Weingarten, mit Grünflächenverbrauch, Überstrapazierung von Infrastruktur, durch den neuen 8-Stöcker unterbleibt?
- Teilen Sie die Auffassung, dass durch weiteren geförderten Wohnungsbau in Weingarten eine soziale Durchmischung nicht erreicht, sondern verunmöglicht wird?
- Werden Sie sich dafür einsetzen, dass durch das bejahenswerte Anliegen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der Stadtteil Weingarten nicht mehr weiter einseitig belastet und in noch stärkere soziale Schieflage gebracht wird, sondern bezahlbarer Wohnraum zuerst in anderen Stadtteilen gebaut wird?
- Falls ja, mit welchen Mitteln wollen Sie dafür arbeiten?

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Antwort von
DIE LINKE

Wie vom Fragesteller richtig beschrieben, wurde der Freiburger Stadttteil Weingarten in den letzten Jahren stark verdichtet, ein Grund dafür sind u.a. die in diesem Stadteil vorhandenen zahlreiche Wohnungen der Freiburger Stadtbau GmbH, die sich als Wohnungen fürMenschen mit Wohnberechtigungsschein eignen.
Die sehr hohe Zahl von sozial benachteiligten Mitbürger_innen mit und ohne Migrationshintergrund bedeuten für die Infrastruktur des Stadtteiles eine außerordentliche Herausforderung, die nicht weiter erhöht werden sollte.
Für die bereits beschlossene Eckbebauung sind 6 Stockwerke maximal genug; die Wohnungen dieser Häuser sollten zudem im wesentlichen an Mieter_innen ohne Wohnberechtigungschein vergeben werden, weitere Verdichtung in der "neuen Mitte" Weingartens ist abzulehnen, andere Stadtteile müssen zukünftig verstärkt an sozialen und kulturellen Aufgaben und Lasten beteiligt werden. Die notwendigen Infrastruktur wie Krippen, KITA´s und Schulen, Bürgerbüros u.a. sind der erheblichen sozialen Belastung anzupassen, dies gilt für Räume wie Personal.
Wie wir gehört haben, wurde die Eckbebauung vorgeschlagen, um eine Bebauung der "Blumenwiese" zu verhindern; das Versprechen, die Blumenwiese nicht zu bebauen, sollte von der Stadtverwaltung nochmals schriftlich und für einen langen Zeitraum geltend bekräftigt werden.