Wäre jetzt nicht ein Strategiewechsel in der Politik der Union nötig, um die AfD und Rechtsextremismus tatsächlich zu schwächen?
Sehr geehrter Herr Frei,
Sie haben meine letzte Frage zur pol. "Stellung" der AfD beantwortet. Ich hoffe, oben stehende, weiterführende Frage können Sie mir nun genauer beantworten.
ExpertInnen sind sich einig, dass rechtsextreme Parteien nur geschwächt werden, wenn sich Demokraten von ihnen abgrenzen, z.B. Spiegel-Artikel "Wie man die AfD klein kriegt", C. Stöcker. Sie werden wiederum stärker, wenn man ihre Forderungen übernimmt,
Ihre Partei zeichnet seit einiger Zeit wie die AfD ein Bild von MigratInnen als Gefährder. Berechtigte Forderungen nach besserer Sicherheitspolitik werden mit Abschiebungen beantwortet, z.B. von Dobrindt am 21.5.25 in der Bundestagsbefragung. Ihr Fraktionsvorsitzender deutet bei Miosga am 24.2.25 eine Koalition mit der AfD an. Der jetzige CDU-Kanzler greift andere demokratische Parteien verbal mit AfD-Sprech an ("Links ist vorbei").
Die AfD hat in Umfragen seitdem zugelegt.
Hören Sie nun auf die Wissenschaft und ändern Ihre Strategie?
MfG

Sehr geehrte Frau B.,
die Politik von CDU und CSU orientiert sich ausschließlich daran, wie wir die Zukunft unseres Landes möglichst gut gestalten und unseren Wohlstand sichern können. Keine andere Partei ist dafür der Maßstab. Dass es mit anderen Parteien punktuelle Überschneidungen gibt, lässt sich nicht vermeiden. Umgekehrt gibt es in fast allen Punkten ebenso gravierende Unterschiede. Das gilt ganz besonders für die AfD und die Migrationspolitik. Insofern ist es abwegig, so zu tun, also würde die Union die AfD kopieren. Dies im Übrigen auch deshalb, weil auch wir überzeugt sind, dass die Menschen bei allen Themen im Zweifel immer das „Original“ wählen. Unser Ziel ist klar: Wir wollen die politischen Ränder mit guter Politik in allen Lebensbereichen so weit es geht zurückdrängen!
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei