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Susanne Schneider
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Frage von Janina B. •

Wie wollen Sie sicherstellen, dass Fluorchinolone nicht weiter massenhaft verschrieben werden – & dass die oft schwer geschädigten Patienten endlich ernst genommen und umfassend unterstützt werden?

Guten Tag Frau Schneider,

die schweren, oft irreversiblen Langzeitschäden durch Fluorchinolone (FQ) sind seit Jahren durch 8 Rote-Hand-Briefe (https://shorturl.at/GX1D0) & EMA-Warnungen bekannt (https://shorturl.at/SVc5B). Die FDA meldet in 7 Boxed Warnings. Nebenwirkungen, die nach Absetzen im Schnitt 14 Monate - 9 Jahre andauern (https://shorturl.at/MZS04) ; ab 10/25 gibt es dort einen ICD-Code, hier nicht.

Laut WiDo der AOK gibt es >40.000 neu Schwerbetroffene jährlich allein in D (https://shorturl.at/HG7E0), andere Schätzungen sprechen von bis zu 400.000. Studien belegen die massiven Einschränkungen durch FQAD – toxikologisch bekannt & vergleichbar mit Schäden durch Chemotherapeutika, inkl. DNA-Schäden (https://shorturl.at/dMtfY , https://lmy.de/RnvDW).

Wir Geschädigten werden vom System ignoriert. Die Thematik wird systematisch vertuscht. Und jeden Tag werden 100 weitere Menschen irreversible geschädigt. Die BfArM schaut zu. Setzen Sie sich für FQAD ein?

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau B.,

die ärztliche Therapiefreiheit ist ein hohes Gut und ein wichtiger Grundsatz in unserem Gesundheitswesen. Sie ergibt sich aus der grundgesetzlich geschützten Berufsausübungsfreiheit. Die Therapiewahl darf die Ärzteschaft nach eigenen Ermessen unter Berücksichtigung der Gegebenheiten des Einzelfalls und nach der Erfahrung mit einer bestimmten Behandlungsmethode treffen.

Angehörige der Heilberufe sind berufsrechtlich verpflichtet, Nebenwirkungen an die Arzneimittelkommission der jeweiligen Standesorganisationen zu melden. Seit einigen Jahren können auch die Anwender von Medikamenten selbst Nebenwirkungen melden, wenn sie das wollen. Meldungen über Nebenwirkungen nach Arzneimitteleinnahme erfüllen eine wichtigen Zweck. Pharma-Unternehmen und Behörden können daraus Rückschlüsse ziehen, wie man die Anwendung von Medikamenten noch sicherer machen kann.

Herzliche Grüße 

Ihre

Susanne Schneider 
 



 

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