Sehr geehrter Herr MdB Dr. Pilsinger, warum werden starke Raucher ein sehr teures - aber für diese "Kettenraucher" KOSTENLOSES - Lungen-Screening jährlich zu Lasten der Krankenkassen/Bürger erhalten ?
Die Ausgangslage:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/kostenloses-lungenkrebs-screening-fuer-starke-raucher-156821/
https://www.t-online.de/gesundheit/aktuelles/id_100781460/lungenkrebs-frueherkennung-neuer-kostenloser-test-fuer-starke-raucher.html
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/i/igel.html
Sehr geehrter Herr Dr. Pilsinger:
Entspricht es Ihrem persönlichen "Gerechtigkeits-Empfinden", dass KETTENRAUCHER - in unmittelbarer Folge ihres grob ungesunden- und nachweislich stark gesundheitsschädigenden Eigenverhaltens - jährlich kostenintensive Lungen-Screenings (auf Kosten aller Beitragszahler der Krankenkassen) erhalten werden - währenddessen gesund lebende Bürger (teilweise) medizinisch durchaus notwendige (!) sog. IGeL-Leistungen stets aus eigener Tasche bezahlen MÜSSEN ?
Müssten KETTENRAUCHER nicht verpflichtet werden, die jährlichen Lungen-Screenings SELBER zu bezahlen ? ...und zudem höhere KrKa-Beiträge zahlen zu müssen ?
MfG
Michael P.

Sehr geehrter Herr P.
Ihr Unverständnis über diese Entscheidung kann ich in Teilen nachvollziehen. Ohne die genauen Beweggründe des Gemeinsamen Bundesausschusses [G-BA] (das ist das zentrale Organ der Selbstverwaltung, in dessen Entscheidungen der Deutsche Bundestag nicht eingebunden ist) zu kennen, geht es hier wohl um ein Instrument der Früherkennung, um erste Anzeichen von Lungenkrebs möglichst frühzeitig zu erkennen, um diesen entweder zu verhindern oder noch heilen zu können. Durchaus erst einmal ein richtiger Gedankengang.
Grundsätzlich stehe ich Maßnahmen der Prävention (hier also CT-Untersuchungen, die Schlimmeres verhindern und noch größere Behandlungskosten vermeiden sollen) positiv gegenüber. Aber mit dem Signal "Die Kasse zahlt's dann schon, rauch erstmal weiter..." bringt man Raucher oder solche, die es vielleicht noch werden, vor allem junge Menschen, nicht gerade von diesem Makel ab.
Gerne spreche ich bei Gelegenheit die Leitungsebene des BMG als Rechtsaufsicht des G-BA als auch die Spitze des G-BA selbst darauf an mit dem Hinweis, diese Kostenübernahme doch noch einmal zu überdenken.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Stephan Pilsinger, MdB