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Steffen Bilger
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Frage von Hanna K. •

Frage an Steffen Bilger von Hanna K. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Bilger,

wie stehen Sie zu dem Thema Fracking? Wir haben hier in der BRD eine sehr gute Wasserversorgung und sollen uns dieses allgemeine Gut nun durch ein paar Konzerne verunreinigen lassen. Ich bin der Meinung - und hoffe, dass Sie sich dieser anschließen - dass in Abwägung der Vor- und Nachteile dieser Ölgewinnung die Nachteile überwiegen. Wie bereits in den USA an vielen Fracking-Stellen festzustellen ist, dass nicht nur das Wasser sondern auch die darüber liegenden Erdschichten verunreinigt sind.
Mit Interesse erwarte ich Ihre Stellungnahme.

Hanna Köster

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Antwort von
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Sehr geehrte Frau Köster,

vielen Dank für Ihre Frage zum so genannten Fracking.

Ihre Sorgen mit Blick auf den Schutz der Umwelt und des Trinkwassers kann ich absolut nachvollziehen. Auch für mich gilt, dass es beim Schutz der Umwelt und der Gesundheit der Menschen keine Kompromisse geben darf. Dies gilt selbstverständlich auch für den Einsatz der Fracking-Technologie. Ich stimme Ihnen zu, dass Umweltschäden wie zum Beispiel der Eintrag giftiger Stoffe in den Boden oder ins Trinkwasser, ausgeschlossen sein müssen.

Gleichzeitig bin ich der Meinung, dass es ein Fehler wäre, sich von vorn herein und ohne genauere Prüfung dieser neuen Technologie zu verschließen. Schiefergas stellt mit geschätzten Vorkommen von 2,3 Billionen Kubikmeter auch in Deutschland eine bedeutsame inländische Energieressource dar. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von rund 100 Millionen Kubikmeter im Jahr entspricht dies einem Vorrat von 23 Jahren. Schiefergas könnte damit in den nächsten Jahrzehnten einen wichtigen Beitrag zu einer sicheren und wettbewerbsfähigen Energieversorgung und damit zur Umsetzung der Energiewende leisten. In der konventionellen Gasförderung wird die Fracking-Technologie hierzulande seit Jahrzehnten eingesetzt und trägt derzeit rund 14 Prozent zur heimischen Gasförderung bei. Schädliche Auswirkungen auf Umwelt, Trinkwasser oder sonstige schützenswerte Güter hat es dabei nicht gegeben. Auch erscheint es mir etwas vereinfachend zu sagen, Fracking läge nur im Interesse „von ein paar Konzernen“. Ganz Deutschland würde davon profitieren, wenn wir günstiges eigenes Erdgas fördern würden.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion bekennt sich uneingeschränkt zum Schutz des Trinkwassers und der Umwelt. In unserem Wahlprogramm haben wir klargestellt, dass bei der Gewinnung von Gas durch Fracking „Gefahren für die Menschen und unser Trinkwasser ausgeschlossen werden müssen. Die Sicherheit hat absoluten Vorrang.“ Dies wird auch die Richtschnur für Gesetzgebungsvorhaben in dieser Wahlperiode sein. In nächster Zeit wird ein Gesetzentwurf dazu in die Debatte eingebracht. Ich kann Ihnen versichern, dass wir sehr genau darauf schauen, wie dieser aussehen wird.

Mit freundlichen Grüßen
Steffen Bilger MdB

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