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Philipp Tacer
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Frage von Ahn K. •

Frage an Philipp Tacer von Ahn K. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrter Herr Tacer,

wir als Eltern mehrerer Kinder haben folgfende Problemfelder endecken müssen:

1. Geeigneten Kindergarenplatz zu finden
2. Geeignete Schulen zu finden

Vorurteilsfrei möchte ich auf folgenden Zustand hinweisen. Die Qualität der Kitas und Grundschulen klaffen weit auseinander. Sodass man auf einer Seite sehr gute (überlaufene) Kitas/Schulen findet und auf der anderen Seite sehr mangelhafte Einrichtungen. Unterschiede bzw. Wettbewerb ist ja gut und schön - aber hier läuft dieses aus dem Ruder. Zum Schaden der Kinder/Eltern/Gesellschaft!
Oftmals sind Bekenntnisschule/Kitas so darauf ausgerichtet "gute Eltern" (gut situiert+hohen Bildungsstand) auszuwählen. Darüberhinaus wird über verpflichtende Kirchenbesuch/Religionsunterricht, der sepeart vereinbart und unwiderruflich unterzeichnet werden muss, Mitglieder anderer Bekenntnisse abzuschrecken. Ich habe es schon erlebt, dass mit einer niedrigen Migrantenquote geprahlt wurde.
Fakt ist die städtischen Kitas/GGS´s o.ä. mutieren zu Resteschulen mit einem unterschied der Leistung im gleichen Stadtbezirk von mindesten 1 Schuljahr.
Hier muss dringend daran gearbeitet werden. Entweder man stärkt die Städtischen Schulen und/oder schafft es Bekenntnisschulen (freiwillig) mehr Verantwortung zu übernehmen. Und an der Entwicklung aller Geselllschaftsschichten mitzuwirken. Wie auch alle Steuerzahler an der Finanzierung gerne mitwirken.

Frage: Wie sind Ihre Vorstellung diesen Zustand in Zukunft zu behandeln?

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Karim,

herzlichen Dank für Ihre Anfrage. Grundsätzlich kann ich Ihre Einschätzung hinsichtlich der unterschiedlichen Qualitäten in den Betreuungseinrichtungen und den Schulen so nicht teilen. In der Tat gibt es je nach Bevölkerungsstruktur und sozialem Umfeld Schulen, die größere soziale Spannungen auszuhalten haben als andere. In diesem Zusammenhang jedoch von „Restschulen“ zu sprechen, halte ich für überzogen. Gleichwohl setze ich mich natürlich dafür ein, dass städtische Schulen und Einrichtungen im Vergleich zu privaten/kirchlichen Einrichtungen keine Nachteile haben. Bestehende Probleme müssen hier thematisiert werden.

Es ist ja gerade sozialdemokratischer Anspruch in der Bildungspolitik, dass kein Kind zurückgelassen wird und allen dieselbe Chance auf einen erfolgreichen Bildungsweg ermöglicht wird. Gerade deshalb investiert Nordrhein-Westfalen vor allem in die frühkindliche Bildung und nutzt die sogenannten Demographiegewinne (sprich sinkende Schülerzahlen) nicht dazu, weniger Lehrer einzustellen und an Bildung zu sparen, sondern reinvestiert sie in die Schulen und Bildungseinrichtungen des Landes.

Die SPD fordert in ihrem Wahlprogramm:

Frühkindliche Bildung ist entscheidend für gleiche Startchancen. Deshalb müssen wir sowohl das Angebot an Kindertagesstätten bedarfsgerecht ausbauen, als auch die Qualität der Bildungsinhalte erhöhen. Der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz muss umfassend eingelöst werden, damit nicht länger der Zufall des Wohnorts oder die Höhe der Kita-Gebühren über Bildungschancen der Kinder entscheidet. Um Chancengleichheit zu erreichen, muss Gebührenfreiheit gelten. Daher müssen wir diejenigen, die Kitaplätze bereitstellen, insbesondere die Kommunen, angemessen finanziell ausstatten. Auch daher werden wir das bildungsfeindliche Betreuungsgeld abschaffen. Die bis zu 2 Mrd. Euro, die dafür mittelfristig jährlich anfallen würden, werden wir komplett in den Ausbau von Kitas und Tagespflege investieren.

Diese Aussagen sind für mich verpflichtend und um genau diesen Anspruch zu
verwirklichen, möchte ich gerne in den Bundestags einziehen.

Dazu gehört selbstverständlich, dass es keine signifikanten Unterschiede in der
Qualität der Bildung geben darf. Hierfür müssen dann auch die Länder und
Kommunen mit den notwendigen Finanzmitteln ausgestattet werden.

Die Aussagen zur Bildungspolitik im Regierungsprogramm der SPD finden Sie
ausführlich unter http://www.spd.de/95466/regierungsprogramm_2013_2017.html im
Internet. Gerne stehe ich aber auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung
- zum Beispiel bei unserem Wahlkampfabschluss am 21. September ab 14.00 Uhr auf
dem Frankenplatz in Düsseldorf-Derendorf. Ich würde mich sehr freuen, sie dort
begrüßen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Philipp Tacer