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Olaf in der Beek
FDP
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Frage von Maximilian G. •

Wie ist ihre Position gegenüber Wasserstofftechnologien und wie können diese besonders industriell (Stahl) zukunftsfähig werden?

Was ist ihre Wasserstoffpolitische Position in Bezug auf Wasserstoff bei großindustriellen Anwendungsbereichen(Stahlproduktion)?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihre Fragen.

Wir Freien Demokraten sehen in Wasserstoff eine der wichtigsten und spannendsten Möglichkeiten auf dem Weg zu einem klimaneutralen Energiesystem. Das liegt unter anderem darin begründet, dass Wasserstoff in vielfältiger Weise eingesetzt werden kann, zum Beispiel als Treibstoff im Verkehrssektor, als Zwischenspeicher für Strom aus Erneuerbaren Energien oder als Ersatz für Erdgas. Wasserstoff als speicherbarer und transportfähiger Energieträger kann dementsprechend einen wertvollen Beitrag zur Sektorenkopplung leisten. 

In der Stahlproduktion kann Wasserstoff als "Reduktionsagent" ein wesentlicher Baustein sein, um das fossile Zeitalter in der Industrie zu beenden. In Anbetracht der Tatsache, dass die Stahlindustrie mit rund 30 Prozent den größten Anteil an den industriellen Emissionen hat und für rund 6 Prozent der Gesamtemissionen in Deutschland verantwortlich ist, sind grüne Technologien und Produktionsprozesse in diesem Bereich von besonderer Bedeutung. Das liegt auch darin begründet, dass die Optionen zur Herstellung von grünen Stahl sehr begrenzt sind. 

Bis zur breiten Nutzung von Wasserstoff müssen jedoch noch einige Herausforderungen gemeistert werden. Ziel ist es, klimafreundlichen Wasserstoff zeitnah zu geringen Kosten verfügbar zu machen. Für den schnellen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft setzen wir auf eine technologieoffene Ausgestaltung der Wasserstoffregulatorik, bis eine günstige Versorgung mit grünem Wasserstoff möglich ist. Den Aufbau der notwendigen Import- und Transportinfrastruktur wollen wir möglichst schnell vorantreiben und entsprechende Vorhaben finanziell fördern. Gleichzeitig haben wir uns das Ziel gesetzt, eine Elektrolysekapazität von rund 10 Gigawatt im Jahr 2030 zu erreichen. Sicherstellen wollen wir dies durch den Zubau von Offshore-Windenergie sowie europäische und internationale Energiepartnerschaften. Auf der Ebene der EU setzen wir uns für die Gründung einer Europäischen Union für grünen Wasserstoff zur Stärkung europäischer Importpartnerschaften sowie für eine einheitliche Zertifizierung von Wasserstoff und seiner Folgeprodukte ein.

Die Schaffung der passenden Rahmenbedingungen für den Einsatz von Wasserstoff, zum Beispiel zur Dekarbonisierung der (Stahl-)Industrie, haben wir also fest im Blick.

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