Warum finanziert die Bundesregierung weiterhin Alkoholwerbung, obwohl wissenschaftlich belegt ist, dass Alkohol die gesundheitlich und gesellschaftlich schädlichste aller Drogen ist?
Sehr geehrte Frau Warken,
laut aktuellen wissenschaftlichen Analysen, unter anderem der WHO & der britischen Studie von David Nutt et al. („Drug harms in the UK: a multicriteria decision analysis“, The Lancet), verursacht Alkohol gesellschaftlich mehr Schäden als jede andere Droge – inklusive Cannabis oder sogar Kokain.
Dennoch wird Alkohol weiterhin aktiv beworben & indirekt durch staatliche Kampagnen oder Veranstaltungen gefördert, während beim Thema Cannabis mit restriktiven Verboten und Konsumzonen argumentiert wird.
Dieser Widerspruch ist schwer nachvollziehbar: Einerseits sollen Jugendliche geschützt & Suchtprävention gestärkt werden, andererseits bleibt Alkoholwerbung in Sport, Fernsehen & öffentlichem Raum legal – teilweise mit Unterstützung öffentlicher Gelder (§ 37 WeinG Deutschen Weinfonds wird als indirekte staatliche Alkoholwerbung kritisiert - BVerfG 2014).
Wenn Prävention das Ziel ist, sollte eine Politik evidenzbasiert auf Schadensminimierung statt Doppelmoral setzen.