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Niklas Nienaß
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Martina B. •

Sie haben an der Abstimmung "Lockerung der Regeln für neue Gentechnik" am 7.02.2024 nicht teilgenommen. Wieso fehlen Sie bei einer solch wichtigen Abstimmung?

Das Ergebnis war knapp - sogar ein Abgeordneter der Fraktion GRÜNE / EFA hat für die Lockerung der Gentechnikregeln gestimmt !
www.abgeordnetenwatch.de/eu/9/abstimmungen/lockerung-der-regeln-fuer-neue-gentechnik?vote[yes]=yes&vote[abstain]=abstain&vote[no_show]=no_show&constituency=All&fraction=All&page=2
Ich finde bei dem Thema Gentechnik und Nanotechnik sollten alle Grünen Abgeordneten teilnehmen, weil es dabei um Alles geht.
Das Parlament beginnt damit nun die Verhandlungen mit den Mitgliedstaaten über die endgültige Form des Gesetzes. Werden Sie bei kommenden Abstimmungen zu dem Thema anwesend sein und gegen Gentechnik und Nanotechnik abstimmen?
Oder sind Sie für Gentechnik und Nanotechnik?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau B.,

 

Ich habe an der Abstimmung teilgenommen aber in der Schlussabstimmung keine Stimme abgegeben. Hintergrund ist, dass ich mit den vorgelegten Vorschlägen nicht zufrinden war. Ich halte es für wichtig, dass wir evidenzbasiert die Risiken und Möglichkeiten der verschiedenen Techniken abwägen. Die alte Gentechnik halte ich aufgrund der Transmutagene für zu risikoreich. Bei der neuen Gentechnik werden keine Gene zwischen verschiedenen Organismen ausgetauscht. Tatsächlich ist die NGT vergleichbar mit der klassischen Mutagenese, einem Prozess, den wir zur Züchtung bereits seit den 50er Jahren nutzen und der auch in der Bio Landwirtschaft als gentechnikfrei genutzt werden darf. Im Gegensatz zur mutagenese funktioniert die Crispr basierte NGT wesentlich präziser, schneller und ohne Schädigung der Umwelt (bei der Mutagenese werden Organismen und Saatgut mit radioaktiver Strahlung beschossen, die auch unbeteiligte Organismen treffen kann). Ich möchte daher eine Vergleichbarkeit von NGT und Mutagenese herstellen. Dazu gehört aber auch, dass sichergestellt werden muss, dass keine Patente auf derartige Züchtungen möglich sind und Landwirte, die ohne derartige Techniken wirtschaften wollen, dies auch können und bei verunreinigung nicht Leidtragende sind. In der Gesamtsumme konnte ich dem Entwurf weder Zustimmen, noch Ablehnen, noch eine Enthaltung abgeben, sondern habe keine Stimme abgegeben.

 

Mit besten Grüßen,

 

Niklas Nienaß

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