Pflegekräfte aus den Philippinen, Indien und Tunesien erhalten Deutschkurse über Bundesprogramme. Wäre es nicht sinnvoll, ein solches Programm auch für Thailand einzurichten?
Triple Win Programm der Agentur für Arbeit
Liebe Sophie G.,
herzlichen Dank für Ihre Frage.
Für Pflegekräfte aus Thailand gibt es - ähnlich zu Programmen für Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern wie Indien und Tunesien - auch Sprachprogramme, die die Einwanderung ermöglichen sollen. Für Thailand leistet das Goethe-Institut hier eine sehr gute Arbeit. Informationen dazu finden Sie schnell hier https://www.goethe.de/ins/th/de/spr.html
Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang aber auch, dass ich und meine Partei bei der Lösung des Pflegenotstands auf bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege, eine Ausbildungs(qualitäts)offensive und Rückgewinnung ausgebildeter Pflegekräfte setzen.
Die Anwerbung und Beschäftigung von Pflegekräften aus Nicht-EU-Staaten sehen wir kritisch, weil diese sich rasch in prekären und ausbeuterischen Beschäftigungsverhältnissen wiederfinden.
Wir setzen dagegen auf die Anerkennung von Qualifikationen und Abschlüssen aus Nicht-EU-Staaten, damit bereits zugewanderte Fachkräfte ihren Beruf in Deutschland ausüben können. Das schließt legale Zugänge in den deutschen Arbeitsmarkt für alle - auch für Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus - ein.
Es braucht flächendeckende Kontrolle und Durchsetzung des Mindestlohns sowie bessere Arbeitsbedingungen für alle, also auch für Pflegekräfte aus Nicht-EU-Staaten. Für gelingende Integration bedarf es niederschwelliger Angebote, insbesondere für Migrantinnen, geflüchtete Frauen und queere Geflüchtete.
Wir Linke setzen also auf Integration, Anerkennung und die Verbesserung arbeitsrechtlicher Bedingungen, lehnen aber quantifizierte oder zielgerichtete Rekrutierungskanäle aus Drittstaaten ab.
Mit freundlichen Grüßen aus Berlin,
Nicole Gohlke