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Nadine Gersberg
SPD
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Frage von Anna R. •

Wie und in welchem Zeitraum werden Sie sich für spürbare Entlastung für Eltern und insbesondere Mütter einsetzen?

Sehr geehrte Frau Gersberg,
wie und in welchem Zeitraum werden Sie sich für spürbare Entlastung für Eltern und insbesondere Mütter einsetzen? Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung und viele Weitere, wie etwa Frau Prof. Jutta Allmendinger haben dargestellt, dass Mütter ganz besonders unter den Belastungen im Rahmen der Pandemie leiden. Strukturelle Fehlanreize und die mangelnde Gleichstellung von Frauen sind zugrunde liegende Missstände. Die Institute haben entsprechende Vorschläge unterbreitet, daneben gibt es Ideen für akute Entlastungsmöglichkeiten hier: https://mumandstillme.com/elternfadeout–die-grosse-erschopfung-der-mutter-und-was-dagegen-getan-werden-muss . Unter dem Hashtag #elternfadeout wollen wir Sie für dieses Problem dringend sensibilisieren. Wir erwarten, von Ihnen gehört zu werden und hoffen inständig auf schnellstmögliche Entlastung.
Mit freundlichen Grüßen,
A. R. .(Mutter von 2 Kindern im Grundschulalter)

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Antwort von
SPD

Liebe Frau R.,

ich bin selbst Mutter von zwei Kleinkindern und erlebe in meinem Umfeld unmittelbar mit, welchen Herausforderungen Familien, insbesondere Mütter, gegenüberstehen. Besonders unser Sozialpolitischer Arbeitskreis, dessen Teil ich bin, hat sich intensiv mit dem Thema befasst. Und auch als Frauenpolitische Sprecherin unserer Fraktion erarbeite ich Maßnahmen, die dafür sorgen, dass die Care-Arbeit in Deutschland besser unter den Geschlechtern verteilt werden kann. 

Gute Familienpolitik bedeutet für uns, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Hessen konsequent zu verbessern. Dazu müssen wir die Situation der Kinderbetreuung sowohl an Kitas als auch an Grundschulen massiv verbessern. Sie muss verlässlicher und flexibler werden. Dazu bedarf es aktuell insbesondere mehr Fachpersonal. Dieses wollen wir insbesondere durch die starke Verbesserung der Arbeitsbedingungen gewinnen. Eine höhere Eingruppierung im Tarifsystem, die Freistellung des Personal für wichtige Leitungsaufgaben, mehr Zeit für Vor- und Nachbereitungen, für Elternarbeit sowie für Weiterbildung schaffen mehr Zufriedenheit und mehr Qualität. Wir streben eine Verbesserung des Fachkraft-Kind-Schlüssels an, wollen kleiner Gruppen erreichen. Wir setzen uns außerdem für eine Ausbildungsvergütung ein und wollen das Schulgeld abschaffen.

Frauen leisten noch immer einen Großteil der Sorgearbeit in unserer Gesellschaft. Das geht nicht selten mit beruflichen Nachteilen und gesundheitlichen Überbelastungen einher. Wir wollen erreichen, dass Hessens Männer wesentlich mehr Sorgearbeit leisten als bisher. Väter, die 50 Prozent der Sorgearbeit rund um ihre Kinder leisten, Söhne, die ihre Eltern pflegen: Es gibt sie schon, aber von ihnen brauchen wir dringend noch mehr. Es ist an der Zeit, gesellschaftliche Strukturen aufzubrechen.

Wir wollen Initiativen und Programme in Kommunen und Kreisen fördern, die sich zum Ziel setzen, alleinerziehende Elternteile (aktuell überwiegend Frauen) bei der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit zu unterstützen und die soziale Teilhabe zu garantieren.

Gleichstellung muss in Hessen flächendeckend stattfinden. Dazu muss das Hessische Gleichberechtigungsgesetz kernsaniert werden. Die Bildungs- und Vernetzungsangebote für Frauen werden wir ausweiten.

 

 

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