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Michael Roth
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Frage von MIchael H. •

Frage an Michael Roth von MIchael H. bezüglich Jugend

Sehr geehrter Herr Roth,

Sie sind als großer Fürsprecher von Schutzsuchenden bekannt. Bei ihrem Engagement für hier her Geflüchtete bin ich mir sicher, dass Sie bereits am NesT-Programm teilnehmen. Mich würde interessieren, a. Wie ihre Erfahrungen damit sind und b. Wie viele Mitglieder Ihrer Fraktion außerdem teilnehmen?

https://www.unhcr.org/dach/de/30736-neues-aufnahmeprogramm-nest-vorgestellt.html

Mit freundlichen Grüßen

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Sehr geehrter Herr H.,

das Pilotprogramm "Neustart im Team" (NesT) ermöglicht die Aufnahme von bis zu 500 besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen innerhalb der von Deutschland für 2018/2019 vorgesehenen humanitären Aufnahmen. Staat und Zivilgesellschaft arbeiten dabei von Anfang an Hand in Hand.

Dreh- und Angelpunkt bei NesT sind die Mentorinnen und Mentoren: Mindestens fünf Personen verpflichten sich gemeinsam dazu, Flüchtlingen das Ankommen zu erleichtern und sie mit Rat und Tat sowie finanziell zu unterstützen. Die Mentorinnen und Mentoren suchen eine geeignete Wohnung und finanzieren die Kaltmiete für zwei Jahre. Außerdem unterstützen sie die Schutzbedürftigen ein Jahr lang auf ihrem Weg zur gesellschaftlichen Teilhabe. Sie sind Ansprechpartner und helfen beispielsweise bei Behördengängen, bei der Suche einer Schule, eines Ausbildungsplatzes und einer Arbeitsstelle. Zudem ermöglichen sie Begegnungen, zum Beispiel im Sportverein, in der Freizeit oder bei Festen.

Verantwortet wird NesT vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Das Programm baut auf Erfahrungen anderer Staaten auf, wie z.B. Kanada und das Vereinigte Königreich. Zivilgesellschaftliche Vertreter haben NesT mit entwickelt: Katholische und Evangelische Kirche mit ihren Wohlfahrtsverbänden Caritas und Diakonie haben ebenso mitgewirkt wie Arbeiterwohlfahrt, Bertelsmann Stiftung, Der Paritätische, Deutsches Rotes Kreuz, Mercator Stiftung und der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR). Auch Flüchtlingsinitiativen wie "save me", "start with a friend" und die "Flüchtlingspaten Syrien" haben ihre wertvollen Erfahrungen eingebracht.

Das NesT-Programm ist im Mai 2019 angelaufen, bereits jetzt haben sich mehr als 30 Mentorengruppen in ganz Deutschland zusammengefunden, die helfen wollen. Im November 2019 sind die ersten beiden besonders schutzbedürftigen Flüchtlinge, zwei junge Fraue aus Syrien, nach Deutschland eingereist.

Herzliche Grüße
Michael Roth

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