Darf ein Ex-KAS-Mitarbeiter sein politisches Netzwerk nutzen, um Delegationsreisen zu vermarkten, Deals einzufädeln und an Erlösen beteiligt zu sein – mit Ihrem Wissen als Mandatsträger?
Taylored.ee organisiert Delegationsreisen zwischen Deutschland und Estland und nutzt dabei politische Netzwerke, die aus früheren Tätigkeiten im Bundestag und bei Stiftungen (KAS) stammen. Im Anschluss vermittelt das Unternehmen Digitalprojekte zwischen deutschen und estnischen Unternehmen und beteiligt sich an den Erlösen – bleibt dabei aber bewusst im Hintergrund. Dieses Vorgehen wirft kritische Fragen auf: Die Monetarisierung politischer Kontakte kann als ethisch fragwürdig gelten, insbesondere wenn daraus wirtschaftliche Vorteile gezogen werden, die auf öffentlichen Ämtern basieren. Die Intransparenz des Handelns erschwert die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungswegen und kann Compliance-Risiken bergen. Es entsteht der Eindruck einer politischen Schattenwirtschaft, in der Zugang und Einfluss käuflich erscheinen. Hier braucht es klare Grenzen zwischen Politik und Wirtschaft sowie Transparenz über Rollen, Interessen und Beteiligungen.