Das Bild zeigt Martin Stümpfig, einen Mann mit kurzen dunklen Haaren, der lächelt. Martin Stümpfig trägt ein grünes Hemd und einen dunkelblauen Blazer
Martin Stümpfig
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Jochen S. •

Warum werden bei Bahnhofsanierungen keine Radschienen an den Treppenseiten angebracht?

Sehr geehrter Herr Stümpfig,

derzeit werden auch bei uns i. d. Region viele Bahnhöfe saniert. Leider werden dabei die bisher vorhandenen Radschienen an der Seite der Bahnsteigtreppen entfernt und nicht erneuert. Gerade auf dem Land ist die Radmitnahme eine tolle Bereicherung der Mobilität. Familien und ältere Radtourist_innen nutzen gerne die Bahn um z.B. mit dem Bayernticket Ausflüge zu unternehmen. Wir machen seit Jahren Urlaub mit Rad und Bahn. Leider ist das Umsteigen oft eine Qual und je neuer der Bahnhof umso schlechter die Situation. Es gibt zwar Aufzüge, diese sind allerdings größerem Andrang nicht gewachsen. Familien mit Kindern oder Senioren schaffen es nicht, die Räder über Treppen zu tragen und verpassen dadurch den Anschlusszug. Diese Leute werden ihren nächsten Ausflug wieder mit dem PKW machen. Außerdem ist es nicht sinnvoll, wenn Rollstühle und Räder um Aufzüge konkurrieren. Bei millionenschweren Umbauten wären Radschienen keine nennenswerten Kosten.mfg Jochen S.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Politik und Übersendung der Frage zu Radschienen. Ich bin selbst begeisterter Radfahrer. Ich habe mich bei der Deutschen Bahn erkundigt und folgende Antwort erhalten:

"Das Anbringen einer Metallschiene ist als Neueinrichtung wegen zu hoher Unfall- und Stolpergefahr zum Beispiel bei Nässe nach gültigen DB-Richtlinien aus Sicherheitsgründen nicht zulässig. Darüber hinaus wäre dies auch aufgrund der vorhandenen Treppenbreite und der mit dem Einbau der Metallschiene einhergehenden Verringerung nicht möglich. Gesetzliche Vorgaben zur Entfluchtung der Verkehrsstation definieren die mindestnotwendigen Treppenbreiten auf Basis des jeweiligen Reisendenaufkommens, sodass an unseren Bahnhöfen leider keine zusätzlichen Einbauten an den Treppen möglich sind. Außerdem wäre für mobilitätseingeschränkte Personen die Nutzung der Handläufe, die zur Unterstützung benötigt werden, nicht mehr möglich.

Allerdings gibt es laut einer neu eingeführten Richtlinie für Neubauten die Möglichkeit, Fahrradrinnen einseitig anstatt der Kehrrinne vorzusehen, soweit es die Örtlichkeit zulässt. Eine Lösung für den nachträglichen Einbau gibt es nicht. Als Deutsche Bahn erarbeiten wir derzeit ein Konzept, in welchen Anwendungsfällen diese Fahrradrinne zukünftig bei Neubauten zum Einsatz kommen soll."

Ich hoffe Ihre Frage damit ausreichend beantwortet zu haben. Ich habe Ihr Anliegen auch an meinen Kollegen Markus Büchler weitergegeben.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Nachtrag: Bei der Sanierung am Bahnhof Ansbach sieht man inzwischen, dass an den Treppen zu Gleis 4/5 zwar keine Schiene, aber zumindest eine runde Mulde verbaut ist. Das ist zwar unter den Treppengeländern nicht optimal gelöst aber besser wie keine Mulde.

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