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Markus Grübel
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Frage von Rolf G. •

Frage an Markus Grübel von Rolf G. bezüglich Verteidigung

Hallo und Moin Herr Grübel.

Wie Sie, war ich von 1959 bis 1965 bei der Bundesmarine.OMt.d.R.Gehörte lange Jahre der MK Esslingen und dessen Shantychor an, seit 1988 im DMB und MK Rottenburg/Neckar.
In den "Leinen los" habe ich es vernommen, dass es keinen Tirpitzhafen mit Tirpitzmole, keinen Scheerhafen mehr geben wird. Weitere Traditionsnamen werden verschwinden. Meine Frau ein waschechtes Schlicktauer Deern als auch ich müssen es wohl hinnehmen, dass unsere altehrwürdige K-W-Brücke in W/haven, der Bontekai, die Strassen im Stzpkt.wohl ihren jetzigen Namen verlieren werden. Ich selbst war nach dem Bund im öffentl.Dienst beschäftigt, g.h. Dienst und zuletzt über 30 Jahre bei der Stadt Stuttgart, RPA beschäftigt. Nunmehr musste ich erfahren, dass der Hindenburgbau in Stgt. so nicht mehr genannt werden darf. Ich bin Jahrgang 1940, im Kopf noch sehr jung, mit der Flotte wie einst verwurzelt, doch dies alles geht nicht in meinen Poller rein. Meine Frage an Sie, von wem wurde dieser Blödsinn angezettelt. Uns allen alten Mariners, wie die Nachfragen ergeben hat, ist dies nicht verständlich. Auch von Außenstehenden wird die Frage gestellt, weshalb die Marine hier eingeknickt ist.Gerade auf unsere Traditionen waren wir stolz .Ich selbst fange mit dem Namen eines erschossenen OLtn.z.S. rein gar nichts an. Werter Herr Grübel wäre Ihnen dankbar mir mitzuteilen, durch welche Partei es zu diesem Sinneswandel gekommen ist. Interessant sind auch die Aussagen vom Historiker des DMB Dr. Jan Witt und vom Präsidenten selbst. Hatte hier die Linkspartei tatsächlich ihre Finger im Spiel?
Über eine Antwort Ihrerseits würde ich mich freuen.

Vielen Dank im voraus und einen Gruss nach Esslingen, die Stadt, die ich immer sehr mochte, man verstehe ich war als Kind sehr oft bei meiner Tante in Oberesslingen, im Hirschlandhof. Väterlicherseits stamme ich aus Sulzbach /Murr, mütterlicherseits aus Stuttgart. Lehre von 1955 bis 1958 bei Fa. Porsche in Zuffenhausen.

Mit maritimen Gruss
Rolf Gelbing

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Sehr geehrter Herr Gelbing,

vielen Dank für Ihre Nachricht, in der Sie die Umbenennung von Bundeswehrstandorten thematisieren.

Der Entschluss zur Umbenennung des Kieler Marinestützpunktes ist letztes Jahr im Marinekommando gefallen: Der damalige Inspekteur der Marine, Andreas Krause, hatte bei Bundesministerin der Verteidigung einen entsprechenden Antrag gestellt, den Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer mittlerweile genehmigt hat. Der neue Name des Marinestützpunktes Kiel-Tirpitzhafen wird künftig Marinestützpunkt Kiel-Wik lauten.

Hintergrund ist der sogenannte Traditionserlass, der 2017 überarbeitet wurde. Demnach sollen Namen von Militärs aus dem Ersten Weltkrieg künftig nicht mehr als Teil der Tradition der Bundeswehr gewürdigt werden. Dazu gehört auch Großadmiral Alfred von Tirpitz. Neben dem Marinestützpunkt sollen aus diesem Grund auch die von Ihnen erwähnten Tirpitz- und Scheermole umbenannt werden. Die Tirpitzmole wird als Liegeplatz der Gorch Fock künftig denselben Namen wie das Segelschulschiff tragen. Die Scheermole wird nach Oskar-Kusch benannt werden, einem Wehrmachtsoffizier, der 1944 wegen regimekritischer Äußerungen hingerichtet worden war.

Diese Namensänderungen werden mit weiteren Umbenennungen von Bundeswehrstandorten einhergehen, deren Namen nicht mehr in der Tradition der Bundeswehr stehen.

Mit freundlichen Grüßen
Markus Grübel MdB

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