Frage von Michael E. •

Sehr geehrte Frau Völlers Der Süntel ist laut BFN sehr wertvoll, Warum wird der Süntel mit dem hohenstein und den Süntelbuchen nicht Nationales Naturmonoment und die Süntelbuchen nicht UNESCO Weltnaturerbe

Portrait von Marja-Liisa Völlers
Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr E.,

vielen Dank für Ihre Anfrage zu einem Thema, das mir als Bundestagsabgeordnete aus dem Schaumburger Land ganz besonders am Herzen liegt. Unsere gemeinsame Heimat zeichnet sich durch ihre einzigartige Natur aus – der Süntel mit dem Hohenstein und den charakteristischen Süntelbuchen gehört für viele von uns einfach dazu. Die Vielfalt und Schönheit dieser Landschaft, etwa die Bärlauchblüte an den Hohenstein-Klippen oder die beeindruckende Süntelbuchenallee in Bad Nenndorf, sind ein wertvolles Gut, das wir gemeinsam bewahren sollten.

Der Süntel und insbesondere der Hohenstein genießen bereits heute einen hohen Schutzstatus. So ist das Gebiet als Flora-Fauna-Habitat (FFH) nach europäischem Recht ausgewiesen und gehört zu den Flächen mit sogenannter „Natürlicher Waldentwicklung“ in Niedersachsen, was bedeutet, dass dort keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr stattfindet und die Natur sich weitgehend ungestört entfalten kann. Darüber hinaus besteht seit 1968 das Landschaftsschutzgebiet „Süntel“, das nach der IUCN-Kategorie V eingestuft ist und damit den besonderen Wert der gewachsenen Kulturlandschaft anerkennt. Diese Schutzmaßnahmen sind wichtige Erfolge, die auch durch das Engagement vieler Bürgerinnen und Bürger vor Ort ermöglicht wurden.

Die Ausweisung als Nationales Naturmonument oder gar als UNESCO-Weltnaturerbe stellt jedoch noch einmal deutlich höhere Anforderungen. Nationale Naturmonumente müssen laut Bundesnaturschutzgesetz von herausragender nationaler Bedeutung sein, etwa aufgrund ihrer Seltenheit, Eigenart oder wissenschaftlichen Relevanz und sie werden in einem aufwendigen Verfahren in Abstimmung mit Bund und Ländern ausgewiesen. Die Süntelbuchen sind in ihrer Wuchsform und Geschichte tatsächlich einzigartig und könnten aus wissenschaftlicher und kulturhistorischer Sicht ein solches Monument rechtfertigen. Der Weg dorthin erfordert jedoch eine breite Unterstützung der Region, intensive wissenschaftliche Begleitung und einen politischen Willensbildungsprozess auf Landes- und Bundesebene. Auch die Voraussetzungen für eine Anerkennung als UNESCO-Weltnaturerbe sind sehr anspruchsvoll und setzen unter anderem internationale Einzigartigkeit und einen lückenlosen Schutz voraus.

Als SPD-Bundestagsfraktion setzen wir uns im Parlament für den Schutz und die Wiederherstellung wertvoller Naturflächen ein. Die angestrebte Fortschreibung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz, die Stärkung von Naturschutzgebieten und die bessere Vernetzung von Lebensräumen sind zentrale Anliegen, die wir in der anstehenden Wahlperiode angehen wollen. Wir wissen, dass der Schutz der Natur nicht im Widerspruch zu einer nachhaltigen Entwicklung stehen darf, sondern im Einklang mit den Interessen der Menschen vor Ort gestaltet werden muss. Gerade im Schaumburger Land erleben wir, wie Natur, Kultur und wirtschaftliche Entwicklung Hand in Hand gehen können.

Um eine weitere Aufwertung des Süntels zu erreichen, ist es entscheidend, dass sich engagierte Bürgerinnen und Bürger wie Sie weiterhin für den Schutz und die Bekanntmachung dieses Naturjuwels einsetzen. Öffentlichkeitsarbeit, wissenschaftliche Dokumentation und die Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden und politischen Entscheidungsträgern sind wichtige Schritte, um die Voraussetzungen für eine höhere Schutzkategorie zu schaffen. Ich stehe Ihnen dabei als Ansprechpartnerin gerne zur Verfügung und unterstütze Initiativen, die darauf abzielen, den Süntel und seine Süntelbuchen noch stärker ins Bewusstsein zu rücken und ihren Schutz langfristig zu sichern. Unsere Heimat im Schaumburger Land ist reich an wunderschöner Natur, und es ist unser gemeinsamer Auftrag, dieses Erbe für kommende Generationen zu bewahren und zu stärken. 

 

Bei Rückfragen stehe ich Ihnen gerne auch direkt unter marja.voellers@bundestag.de zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen aus Berlin,

Marja-Liisa Völlers, MdB

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