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Marita Meyer-Kainer
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Frage von Peter H. •

Frage an Marita Meyer-Kainer von Peter H. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Meyer-Kainer,

da Sie mir auf meine Email-Anfrage bisher nicht geantwortet haben, versuche es es nunmehr auf diesem Wege.
In der Ausgabe der taz hamburg vom 05.04. wird in der Rubrik "Hamburg Kompakt" unter der Überschrift "Schule bewegen" berichtet, dass Sie an der flächendeckenden Umsetzung des Konzepts zur "bewegten Schule" interessiert seien. Sie werden des Weiteren zitiert mit der Aussage, dass die Umsetzung dieses Konzeptes an "der fehlenden
Qualifikation der Fachlehrkräfte" scheitere.
Als (noch relativ) junger Sportlehrer, der sich seit vier Jahren im Hamburger Schuldienst engagiert, würde es mich interessieren, ob ich persönlich mit dieser Kritik auch gemeint bin. Bitte teilen Sie mir mit, an welcher Qualifikation es mir ihrer Ansicht nach mangelt.
Da Ihnen als Sportpädagogin offensichtlich Sport und Bewegung der Schulkinder ein Anliegen sind, interessiert es mich ferner, wie sich dies ihrer Ansicht nach verträgt mit
1. der deutlichen Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Sportlehrkräfte auf z.T. deutlich über 30 Wochenstunden durch den CDU-Senat,
2. dem daraus u.a. resultierenden deutlichen Rückgang der schulinternen und schulübergreifenden Wettkampfaktivitäten wegen Zeitmangels der Fachlehrkräfte.
Zudem interessiert mich Ihre Meinung zur Problematik des Schulschwimmens, das dem CDU-geführten Senat offensichtlich zu teuer geworden ist, da fortan geplant ist, dass der Schwimmunterricht nicht mehr von Sportlehren, sondern von Bademeistern auf Honorarbasis abgehalten werden soll. Konkret gefragt:
-Bedarf es zur Erteilung von Schwimmunterricht ihrer Ansicht nach einer sportpädagogischen Qualifikation?
- Halten Sie Bademeister auch für hinreichend qualifiziert, den Schülern Sportnoten gemäß des gültigen Rahmenplans für den Sportunterricht zu erteilen?
Zu guter Letzt - und wie ich zugeben muss etwas zynisch gefragt - falls Sie Bademeister und/oder andere Honorarkräfte für hinreichend sportpädogogisch qualifiziert halten, Kinder gemäß der pädagogischen Leitlinien der Sportdidaktik und der hohen Ansprüche des Rahmenplans zu unterrichten, warum lassen sie das Konzept der "bewegten Schule" nicht von diesen auf Honorarbasis umsetzen? Es wäre billiger!

Mit freundliche Grüßen
Peter Hoffmann

Portrait von Marita Meyer-Kainer
Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Hoffmann,

bitte entschuldigen Sie, dass ich Ihnen erst heute antworte. Ihre E-Mail hat mich leider aufgrund technischer Probleme nicht erreicht.

Gern antworte ich jetzt auf Ihre Mail. Es ist richtig, dass ich mich in meinem Antrag für die flächendeckende Umsetzung von Bewegungselementen im gesamten Schulalltag einsetze. Bisher scheiterte dies vor allem daran, dass die Fachlehrkräfte, also Deutsch-, Mathematik-, Kunstlehrer etc., im Bereich der Bewegungslehre nur wenig Kompetenzen mitbringen. Die Sportlehrer sind damit ausdrücklich nicht gemeint. Ich bedaure sehr, dass Sie aufgrund der verkürzten Darstellung in der Presse zu einer falschen Annahme gelangt sind. Selbstverständlich stelle ich Ihre fachlichen Kompetenzen und die der Hamburger Sportlehrkräfte keineswegs in Frage.Das Konzept der "bewegten Schule" setzt jedoch in letzter Konsequenz voraus, dass sämtlich Lehrkräfte aller Fächer im Bereich der Bewegungslehre Kompetenzen mitbringen. Deshalb plädiere ich auch dafür, das Lehramtsstudium dahingehend zu ergänzen, dass zumindest alle angehenden Grundschullehrkräfte eine Qualifikation im Lernbereich Bewegung erhalten.

Desweiteren sprechen Sie in ihrer Stellungnahme das Lehrerarbeitszeitmodell an mit den gestiegenen Unterrichtsverpflichtungen für Sportlehrkräfte. Ich verstehe sehr gut, dass Sie damit nicht zufrieden sind. Auch ich würde den Sportlehrkräften gern mehr Zeit einräumen. Allerdings verhält es sich so, dass wir die Arbeitszeit auskömmlich verteilen müssen und dies setzt nun einmal voraus, dass bestimmte Unterrichtsfächer mit mehr Vorbereitungszeit höhere Faktoren erhalten als eine Sportstunde, die zumindest keinen Korrekturaufwand für Klausuren etc. mit sich bringt. Daran können wir derzeit mit den vorhandenen Ressourcen auch nichts ändern. Wie Ihnen sicherlich bekannt ist, gibt es ja für schulische Aktionen und Veranstaltungen durchaus zusätzliche Zeiten.

Wie Sie der beigefügten Anlage entnehmen können, haben wir zudem das Schulschwimmen neu organisiert. Ihre Kritik, dass Schwimmlehrer - Sie sprechen von Bademeistern- grundsätzlich nicht qualifiziert seien, Schwimmunterricht für Schülerinnen und Schüler zu erteilen, kann ich nicht teilen, denn gerade dafür sind sie ausgebildet und bringen auch entsprechende Erfahrungen mit.

Gern biete ich Ihnen an, zu diesem und anderen sportpolitischen Themen mit mir ein persönliches Gespräch zu führen. Bitte vereinbaren Sie bei Interesse einen
Termin unter Tel.: 650 620 34.

Für heute verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Marita Meyer-Kainer MdHB