Marianne Arens, Kandidatin der Soziaistischen Gleichheitspartei (SGP)
Marianne Arens
Sozialistische Gleichheitspartei
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Frage von Andreas S. •

Frage an Marianne Arens von Andreas S. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Arens,

mich würde interessieren, was die Unterschiede zwischen MLPD, Sozialistischer Gleichheitspartei und DKP sind. Alle drei sind doch kommunistische Parteien, oder? Warum schließen Sie sich nicht zusammen? Sind die Unterschiede so unüberbrückbar?

Mit freundlichen Grüßen,
A. S..

Marianne Arens, Kandidatin der Soziaistischen Gleichheitspartei (SGP)
Antwort von
Sozialistische Gleichheitspartei

Lieber A. S.

vielen Dank für Ihre Frage, sie ist sehr wichtig. In der Tat geht bei den Differenzen zwischen Sozialistischer Gleichheitspartei einerseits und MLPD, DKP und ähnlichen Gruppierungen andererseits nicht um geringfügige Meinungsverschiedenheiten, sondern um grundlegende Fragen der Geschichte der sozialistischen Bewegung, d.h. um Fragen von Leben und Tod für die Arbeiterklasse. MLPD und DKP gehen auf den Stalinismus zurück, d.h. auf die Bewegung, die für die Degeneration der Oktoberrevolution und das Scheitern der Sowjetunion verantwortlich ist. Die SGP dagegen gehört der Vierten Internationale an, die von Leo Trotzki gerade im Kampf gegen den Stalinismus aufgebaut wurde.

Der wichtigste Unterschied zwischen Stalinismus und dem Trotzkismus, d.h. dem Programm der Vierten Internationale, ist der Internationalismus, d.h. der Standpunkt, dass der Sozialismus nur international verwirklicht werden kann. Das Programm der Oktoberrevolution war das Programm des sozialistischen Internationalismus, und die Marxisten haben die Russische Revolution immer nur als ersten Schritt zur Weltrevolution verstanden. Sie waren überzeugt, dass der Sozialismus nicht in einem Land aufgebaut werden kann.

Genau gegen diese Vorstellung richtete sich Stalins Programm "Sozialismus in einem Land". Damit formulierte er die Interessen einer privilegierten Bürokratie in der Sowjetunion. Mit diesem Programm organisierte Stalin reihenweise verheerende Niederlagen der Arbeiterklasse weltweit, bis hin zur Auflösung der Sowjetunion vor 25 Jahren. Dies zeigt, dass der Stalinismus nichts mit Kommunismus zu tun hat, sondern der Todfeind der internationalen Arbeiterklasse war. In keinem Land der Welt sind so viele Kommunisten umgebracht worden wie in der Sowjetunion, in den Moskauer Prozessen und blutigen Säuberungen der 1930er Jahre. Aus diesem Grund ist mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1992 auch nicht der Sozialismus gescheitert, sondern sein ärgster Feind, der Stalinismus.

Die Vierte Internationale, d.h. die Trotzkisten, sind dagegen gerade im Kampf gegen das Programm des Sozialismus in einem Land und gegen die Degeneration der Russischen Revolution unter Stalin entstanden. Sie haben Perspektiven und Programm der Oktoberrevolution, wie die Permanente Revolution, immer verteidigt.

Anlässlich des 100. Jahrestages der Russischen Revolution von 1917 empfehle ich, unsere sozialistische Tageszeitung im Internet, die /World Socialist Web Site/ ( wsws.org/de ) gründlich anzuschauen. Sehr interessant ist unsere Chronologie "Diese Woche in der Russischen Revolution" und die online-Vortragsreihe unter deem Titel "Warum die Russische Revolution studieren". Gut wäre, wenn Sie sich in unserem Newsletter-Verteiler eintragen, damit wir Sie zu den Veranstaltungen der SGP einladen können.
( http://www.gleichheit.de/mitmachen/newsletter/ )

Mit freundlichen Grüßen
Marianne Arens

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