MdEP Manuela Ripa (ÖDP)
Manuela Ripa
ÖDP
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Frage von Jürgen G. •

Die Renten in Deutschalnd, mit 48% des Durchschnittseinkommens führten und führen weiterhin viele Senioren in die Altersarmut. Wie kann die EU Einfluss auf dieses nationale Problem nehmen?

Dabei ist auch auf die Ungerechtigkeit zwischen Pensionen(71% des letzten Einkommens) und Renten hin zu weisen, obwohl Beamte nie etwas zur Alterssicherung beitragen mussten.

Es gibt Modelle, wie z.B. in Österreich, wo auch Beamte ihren Beitrag für die Alterssicherung leisten müssen. Das Ergebnis: in Österreich ist die Durchschnittsrente um ca. 600€ (>75%) höher als in Deuscthalnd.

MdEP Manuela Ripa (ÖDP)
Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr G.

vielen Dank für Ihre Frage.

In der Tat ist das Rentenniveau in Deutschland im internationalen Vergleich der Industrieländer äußerst niedrig. Die Ersatzquote, also das Verhältnis der Rente und dem durchschnittlichen Einkommen in der Zeit der Erwerbstätigkeit, beträgt, wie Sie richtig schreiben, in Deutschland 48 Prozent. Der OECD-Durchschnitt liegt dagegen bei 61 Prozent. In etlichen europäischen Ländern liegt die Ersatzquote deutlich darüber, etwa in Österreich, Dänemark oder den Niederlanden. Diese großen Unterschiede innerhalb der EU hängen damit zusammen, dass jedes Land seine Altersvorsorge selbst organisiert, die EU also keine verbindlichen Vorgaben machen kann.

Auch Beamte und Selbstständige in die gesetzliche Alterssicherung einzubeziehen, wie Sie vorschlagen, kann nur ein erster Schritt sein, um in Deutschland mehr Rentengerechtigkeit herzustellen. Grundsätzlich ist ein Systemwandel bei der Rente nötig, um sie zukunftsfest zu machen und für Gerechtigkeit zwischen den Generationen zu sorgen.

Die „ÖDP die Naturschutzpartei“ fordert, dass die Rente vom Faktor Arbeit entkoppelt wird. Denn die Beitragszahler werden immer weiter belastet, gleichzeitig reicht vielen Rentnern die Rente nicht mehr zum Leben. Immer mehr Rentner geraten in die konkrete Gefahr von Altersarmut.

Die ÖDP fordert deshalb eine schnellstmögliche Umstellung der Finanzierung der sozialen Sicherung: Weg von Sozialversicherungsbeiträgen, die allein durch den Faktor Arbeit finanziert werden, hin zu einem umlagefinanzierten Steuersystem. Dort müssen alle einzahlen und insbesondere auch Gewinne und Vermögen berücksichtigt werden, die nicht durch Arbeit zugeflossen sind.

Darüber hinaus fordert meine Partei eine Grundrente in Form eines Grundeinkommens neben den bisher erworbenen Sozialversicherungsansprüchen und unabhängig von Bedürftigkeitsprüfungen: Das Rentner-Grundeinkommen.

Zudem braucht es mehr Gerechtigkeit für Familien, denn die Kosten von Erziehung, Betreuung, Versorgung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen müssen in finanzieller Hinsicht von der ganzen Gesellschaft getragen werden, so wie die nachwachsende Generation die Versorgung und Betreuung der Generation der Ruheständler trägt. Oft müssen ein oder beide Elternteile ihre Arbeitszeit reduzieren, was mit Einkommenseinbußen einhergeht und am Ende eine niedrigere Rente nach sich zieht. Deshalb tritt die „ÖDP – die Naturschutzpartei“ für ein abgabenpflichtiges und rentenwirksames Erziehungsgehalt als angemessenes Einkommen für Eltern ein.

Mit freundlichen Grüßen

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