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Lothar Binding
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Frage von Melanie H. •

Frage an Lothar Binding von Melanie H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Binding,

mit Freude habe ich Ihren erfolgreichen Einsatz für den Nichtraucherschutz in den letzten Jahren verfolgt. Es gab nach der letzten Bundestagswahl ja auch innerhalb der SPD-Führung einige personelle Veränderungen. Daraus ergibt sich für mich die Frage: Wie steht eigentlich Ihr neuer Parteivorsitzender Gabriel zum Nichtraucherschutz ?
Vielen Dank!

Mit freundlichen Grüßen

Melanie Haag

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Haag,

vielen Dank für Ihre Frage. Ich bin froh, dass unser Parteivorsitzender Sigmar Gabriel eine ähnliche Frage zum Thema Nichtraucherschutz schon vor geraumer Zeit, am 1. November 2007, verantwortungsbewusst auf dieser Plattform beantwortet hat (Auch zu finden unter: http://www.spiegel.de/politik/debatte/0,1518,568602,00.html ). Zum Nichtraucherschutz schreibt er:

„Als Vater und Politiker bin ich generell für weitreichende Rauchverbote. In erster Linie - und da stimme ich Ihnen voll und ganz zu - geht es um die Gesundheit. Nicht nur um die der nichtrauchenden Mitmenschen, sondern auch um die der Raucher. Es geht auch darum, vor den Gefahren des Rauchens zu schützen, aber auch darum dem Rauchen die gesellschaftliche Akzeptanz wirksam abzuerkennen.“

Diese Antwort zeigt, dass auch unser neuer SPD-Vorsitzender den Nichtraucherschutz sehr ernst nimmt und politisch, wie auch gesellschaftlich voranbringen will.
Das ist auch unbedingt notwendig, denn der Tabakrauch in Innenräumen stellt eine erhebliche Gesundheitsgefährdung mit möglicher Todesfolge dar. In Deutschland stufte die MAK-Kommission, Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Tabakrauch am Arbeitsplatz aufgrund wissenschaftlich fundierter Kriterien bereits 1998 in die höchste Gefahrenstufe der Kategorie Krebs erzeugender Arbeitsstoffe ein. Gleichwohl werden die Gefahren oft unterschätzt, weil die Tabaklobby immer wieder Zweifel über die großen Gefahren des Rauchens sät.

Dabei verursacht das unfreiwillige Einatmen der im Tabakrauch enthaltenen Giftstoffe, das Passivrauchen, in Deutschland nach aktuellen Berechnungen des Deutschen Krebsforschungszentrums jährlich mehr als 3.300 vermeidbare Todesfälle unter Nichtrauchern durch Herz-Kreislauf- Krankheiten, Lungenkrebs, chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen sowie durch den plötzlichen Kindstod.
Deshalb bin ich der Auffassung, dass sich Gesundheitsschutz weder an Ländergrenzen, noch an Raum- oder Tätigkeitsdefinitionen orientieren darf, sondern eine umfassende, einfache und allgemeingültige bundesgesetzliche Regelung nötig macht. Es ist daher wichtig, in Zukunft die derzeit vorhandenen Widersprüchlichkeiten der Regelungen in den einzelnen Bundesländern zu beseitigen.

Zu der von Sigmar Gabriel geforderten „Aberkennung der gesellschaftlichen Akzeptanz des Rauchens“ gehört aber auch, dass sich gerade Personen die in der Öffentlichkeit stehen ihrer Vorbildfunktion bewusst werden und diese Funktion verantwortungsvoll wahrnehmen.

Ich hoffe, Ihnen mit dieser Einschätzung weitergeholfen zu haben und verbleibe mit freundlichem Gruß,
Lothar Binding